Driving Miss Daisy
Der Sohn einer älteren Dame arrangiert für seine Mutter einen farbigen Chauffeur namens Hoke. Dieser hat es allerdings schwer mit der Dame Miss Daisy, denn diese ist eine selbstbewusste und zielstrebige Frau, die nicht daran denkt, gefahren zu werden. Allerdings legen sich diese Schwierigkeiten mit der zeit, denn Hoke ist ein freundlicher Kerl und schließlich freunden sie sich nach einigen Hin und her. miteinander an.
Besonders gelungen finde ich die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller. Jessica Tandy bringt die resolute Miss Daisy grandios herüber, man glaubt ihr jedes Wort. Die Rolle ist sehr ausführlich dargestellt, mit allen Macken, Ängsten und Werten, daher bestimmt nicht leicht zu spielen, doch es gelingt ihr. Morgan Freeman bildet das genaue Gegenteil von ihr, er ist in seiner Rolle freundlich, ein wenig bestimmt aber höflich. Ich würde sagen, dass auch er seinen Charakter gut darstellt, doch ist er bei weitem nicht so schwierig zu spielen wie Miss Daisy, trotzdem: Man glaubt auch ihm jedes Wort. Im Vordergrund steht die Beziehung zwischen den beiden, welche auch ausführlich und sensibel gezeigt wird. Die Beispiele mit der vermeidlich geklauten Dose Lachs oder dem Parken vor der Synagoge bringen ein wenig Charme und Witz in den Streifen. Außerdem verfügt „Driving Miss Daisy“ über ein breites Spektrum an Themen: Rassismus, Freundschaft, Religionen, Familie, Lebenseinstellung, Tugenden sowie das Altern. Einige weitere Themen werden kurz angeschnitten, später wieder aufgegriffen, was dem Film ein interessantes Kleid schneidert.
Das einzig Negative an dem Film ist das Fehlende: Der rote Faden der Handlung. Man weiß manchmal nicht, wohin der Film gehen wird, da er fast schon biografische Züge aufweist. Einige Schicksalsschläge, wie der Tod der Köchin oder der Bombe in der Synagoge gestalten den Film realitätsnah, doch man sollte sich nicht nach dem Grund fragen, da der Film eher eine Lebensgeschichte erzählt.
Außerdem finde ich persönlich, dass die Musik von Hans Zimmer ungünstig eingesetzt wurde und dem Film dadurch eine andere Wirkung verleiht. Ich mag die Musik aus „Driving Miss Daisy“, aber ich finde, dass sie einfach an den falschen Stellen zur Geltung kommt und das Niveau des Filmes dadurch auf eine Unterhaltungsserie zieht.
Das Ende ist berührend aber nicht kitschig und ich finde es sehr gut gelungen. Da der Film über Jahre handelt ist es nicht verwunderlich, dass er sich auch mit dem Alt werden und dem Sterben beschäftigt, gerade deswegen finde ich es gut, dass der Film vor dem endgültig Dramatischen endet.
Insgesamt also ein gelungener Film, trotzdem mit einigen Schwächen, für Filminteressierte zu empfehlen, aber nicht allen wird er gefallen. (7,5 / 10)