Im Herbst 1944 geht in den Ardennen ein amerikanisches Aufklärungskommando an Fallschirmen hinter deutschen Linien nieder. Sie haben den Auftrag einer angeblichen Nazi-Geheimwaffe hinterher zu spüren, die den Alliierten schon seit der Invasion in der Normandie schwer zu schaffen macht. Immer öfter stößt man auf schier unbesiegbare Gruselgestalten, gegen die mit herkömmlicher Feuerkraft kaum beizukommen ist. Colonel Schmidt und seine Jungs lüften das Geheimnis der Zombies und Werwölfe in feldgrau.
Hört sich interessant an, begabte Amateur-Filmer hätten mit Sicherheit einen ordentlichen Trash- oder Splatter-Film hinbekommen, was dieser Indepenent-Film aber nicht ansatzweise darstellt. "Horrors of War" stellt einen bierernsten Film dar und wenn das Budget arg begrenzt ist, sollte man sich als Regisseur evtl. Gedanken machen, ob es wirklich der richtige Weg ist, einen 2.Weltkriegs-Film zu drehen.
Auch wenn ich den Amateur-Bonus gelten lasse, der Film ist schlecht.
Man kann sich "Horrors of War" so vorstellen: Ständig läuft ´ne Einheit durch den Wald, geht hopps, die nächste macht sich auf den Weg, geht wieder hopps usw usw. - Bis sich die letzte Einheit in einer heruntergekommenen Fabrik die Ehre geben darf, gegen den Oberzombie zu kämpfen. Das Gefühl, dass man sich mitten im Krieg befindet, hat man zu keiner Zeit dabei.
Dazwischen herrscht tote Hose: Einsatzbesprechungen, hier mal ein Haussturm für zwei Frauen zu vergewaltigen und danach nachts am Lagerfeuer sitzen. Die Dialoge, egal ob im Gefecht oder in den "ruhigen" Passagen sind für´s Klo. Von den Synchronstimmen mal ganz zu schweigen. Furchtbar.
Schauspielerisch gehen die meisten Akteure dennoch in Ordnung. Da Kriegsfilme, dank der Einheits-Kampfausrüstung, Probleme mit der Auseinanderhaltung der Charaktere bereiten, sticht auch hier nur Colonel Schmidt (Jon Osbeck) heraus, der alle Einsätze überlebt und so mit der nächsten zusammengewürfelten Truppe wieder in den Wald ziehen darf. Ansatzweise kann man sich sogar mit diesem Charakter identifizieren.
Bei den Gefechten versagt der Film total. Ich weiß nicht, warum ich ständig an Jochen Taubert´s "Piratenmassaker" erinnert worden bin (OK, so schlecht ist "Horrors of War" dann auch wiederrum nicht), aber die gesichtslosen Deutschen liegen blöd in den Büschen, die G.I.s schleichen sich ran und es kommt zu Kämpfen. Alles heftig geschnitten (wahrscheinlich um das Budget zu kaschieren) und oftmals kann man dem Geschehen nicht folgen, wer da jetzt wo rumturnt.
Schlimmster Offenbarungseid ist das Gefecht auf dem offenen Feld: Die Wehrmachts-Soldaten stehen wie Kanonenfutter im Weg, treffen die Gegner nicht, und ich werde das Gefühl nicht los, dass manche Szenen mehrmals verwendet worden sind.
Ja, Zombies und Werwölfe kommen auch vor, aber selbst da ist nix zu holen: Ein Zombie kommt aus dem Gebüsch, wird ein wenig angeschossen, bis mal endlich einer auf die Idee mit dem Kopfschuss kommt. Absolut langweilig inszeniert und nicht der Rede wert.
FX oder harte Effekte sucht man vergebens, die Kopfschüsse sind noch die härtesten Sachen und selbst die sehen unblutig aus - die Explosionen von Handgranaten und einem Flak wurden sogar in "Violent Shit 3" besser gezeigt, als diese Luftpufferchen hier.
Dass das Bild viel zu weich und unscharf ist, gibt mir dann entgültig den Rest.
Bei aller Ehre des Amateur-Films, ich kann hier keinen einzigen positiven Grund finden, eine Empfehlung für diese Gurke auszusprechen. Gerade Trash-Fans und Gorehounds sollten einen weiten Bogen in der Videothek um den Film machen.
3/10