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In diesem Teil von Teruo Ishiis berüchtigter Folterreihe nimmt er sich thematisch des Geheimbundes der Yakuza an und verbindet damit auch das traditionelle mit dem modernen Japan. Die hier im Vordergrund stehenden beiden Regeln der Yakuzas klingen einfach: 1. Du sollst nicht stehlen. 2. Du sollst keine Affären mit verheirateten Frauen haben. Doch auch Furcht im Kampf wird bestraft, das Leben des Clans ist von einem viel weiter reichenden Ehrenkodex bestimmt, an dem der junge Shinkichi aneckt, ebenso die hübsche Satsu. Eine verbotene Liebe führt in dieser ersten Episode zum Desaster, typisch für Ishiis Anthologien, wie auch schon in seinem "Tokugawa". Neben einigen ungehobelt wirkenden Schwertkämpfen inszeniert der Exploitationfilmer diverse Verstümmelungen, wenn strafend Finger, Ohr oder Auge vom Körper getrennt werden und die Blutfontänen spritzen. Im zweiten Segment zettelt Ogatu Ärger mit einer anderen Yakuzafamilie an und wird daraufhin von seinem Clan verbannt. Nach drei Jahren Gefängnis kehrt er dennoch zurück und wird dafür bestraft. Auch hier hat es die Liebesgeschichte nicht leicht zwischen Intrigen, Verrat und Kumpelehre, die Lösung ist, wie sollte es auch anders sein, blutdurchtränkt. Um zum dritten Teil zu kommen, bedient sich das Drehbuch eines Schwenks in die Gegenwart, die Yakuzas sind Gangster mit Sonnenbrillen, schießen aus Autos und liefern sich Verfolgungsjagden am Hafen. Das Thema des Spitzels und des Verrats in den eigenen Reihen ist das gleiche und die ehrenwerten Saubermänner der Moderne sind auch nicht gerade zimperlich, sie sehen dabei in ihren Anzügen nur smarter aus. Mit seinem oftmals zentralen Sexismus hält sich Teruo Ishii für seine Verhältnisse ziemlich zurück, nur die alte deutsche Synchro will noch etwas mehr in die Sleazerichtung rücken, als es der Film eigentlich hergibt, und verdreht so manche Dialoge. Die inhaltlichen Aussagen, sofern man denn bei solch einem Werk darauf das Gehör verwendet, bleiben erstaunlicherweise trotz aller blutrünstigen Gangsterei positiv, wenngleich der Umgangston im Milieu nicht gerade zartbesaitet ist. Die Storys sind nicht neu und zudem sind sich die drei Episoden alle ähnlich, unterhaltend ist das trotzdem, da sie mit allerlei kruden Details gespickt sind, sodass Genrefreunde zumindest stellenweise auf ihre Kosten kommen.

Fazit: Sicher kein Highlight in Ishiis Exploitationserie um Folter in Japan, doch auch nicht so öde, wie seine reinen Sexfilmchen. 5/10 Punkten

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