Review


Inhalt:

In der chinesischen Martial World. Der blutjunge Hsiao Chin Fei (Alexander Fu Sheng) erhält von seinem Meister (Ching Miu) das geheimnisvolle "Schwert der Tränen", welches nur gezogen wird, um zu töten. Außerdem erhält Hsiao von seinem Meister Informationen über das Macht-Gefüge der Martial World..., und den Auftrag, herauszufinden, wer die alleinige Macht in dieser Welt an sich reißen will!

Hierfür gibt es 4 Kandidaten: Zum einen ist da Sze Ma Chao Chun (Jason Pai Piao)..., sowie dessen Sicherheits-Offizier Zhou Tung Lai (Erh Tung Sheng)..., der viel gerissener und somit gefährlicher ist, als sein Herr.
Dann ist da noch der sensible, und eher an den musischen Künsten wie dem Tanz interessierte Chu Meng (Ku Feng). Außerdem mischt in diesem Machtkampf noch der ominöse "Mann in grau" Hsiao Lei Hsue (Yue Hua) mit, der immer eine hölzerne Kiste mit sich führt. Öffnet er diese, ist sein Gegner dem Tode geweiht.

Inmitten dieser Intrigen und Kämpfe bewegt sich nunmehr Hsiao Chin Fei.
Es gelingt Zhou Tung Lai sowohl Hsiao als auch Chu Meng gegeneinander mit Hilfe der schönen Ti Wu (Angie Chiu), auf die die beiden Männer ein Auge geworfen haben, auszuspielen. Chu Meng ist nunmehr ein gebrochener Mann.

Auch Sze Ma Chao wird in seiner Psyche so angegriffen, dass er für Zhou keine Gefahr mehr darstellt..., und der "Mann in grau" wird ebenfalls mit Hilfe eines Giftes ausgeschaltet..., allerdings leben alle Männer noch...

Hsiao Chin Fei will nunmehr  Zhou Tung Lai, der sich als Sieger in diesem Machtkampf wähnt, dienen..., er will auf der Seite des Siegers stehen. Und Zhou Tung Lai befiehlt ihm, Sze Ma Chao Chun und Chu Meng nunmehr auch physisch zu liquidieren....

Doch kann Zhou, der Meister der Intrige, sich auf die Loyalität Hsiao Chin Fei´s verlassen......


Fazit:

Sehr gut! Das ist ein schöner, sehr atmosphärischer Eastern des Legenden-Verfilmers Chu Yuan, den dieser wieder für die Studios der Shaw Brothers im Jahre 1980 drehte. Der Streifen gefällt mir sehr gut..., und ist für mich mit einer der besten Streifen des Regisseurs.

Wir sind wieder inmitten der chinesischen Martial World..., dem Element, der Welt, der sich Chu Yuan während seiner Kariere als Regisseur verschrieben hatte. Wieder sind wir inmitten der künstlichen, märchenhaften, surrealen Sets Shaw´s..., die dem ganzen diese besondere Atmosphäre verleihen. In dieser Szenerie spielen sich die hinterhältigen Intrigen und rassigen Kämpfe ab..., und es geht natürlich -wie eigentlich immer- darum, wer erringt die Vorherrschaft in dieser Welt.

Und Chu Yuan teilt hier die Machtverhältnisse zwischen 3 Männern auf, dargestellt von Ku Feng, Jason Pai Piao und eben Erh Tung Sheng, der hier der hinterhältigste und gerissenste ist. Dann gibt es noch die graue Eminenz..., eben den "Mann in grau", der hier unerkannt um all dies quasi herumschleicht...
Und dann haben wir da noch den Mann von "außen"..., den flinken Kerl, der für seinen Meister diesen Kampf beobachten soll, aber der von sich aus auch dem Guten zum Sieg verhelfen will, und dem "bösen" Erh Tung Sheng das Handwerk legen will.

Dies alles ist spannend gemacht..., auf größere Verschachtelungen verzichtet Chu Yuan diesmal, das ist für den Film wohltuend..., gleichwohl ist die Storyline Chu Yuan-typisch komplex genug gehalten..., aber man kommt sehr gut mit. Nicht wenige Szenen sind etwas melancholisch..., gar philosophisch, und hinterfragen nur ansatzweise den Sinn dieser Machtkämpfe und Intrigen.
Dann kommt es immer wieder zu rassigen, dynamischen und erstklassig choreographierten Kämpfen. KungFu..., aber auch und vor allem Swordplay..., und auch andere Waffen kommen zum Einsatz..., das gefiel, alles gut durchmischt. Einige Flug-Einlagen waren eher unnötig..., aber eben wohl auch in solchen märchenhaften Eastern unvermeidlich.

Alexander Fu Sheng spielt die Hauptrolle..., und wirkt mitunter etwas uninspiriert..., und müde, fast lustlos. Dennoch reißt er sich zusammen, als es brenzlig wird, und er fighten muss..., immerhin.
Besser sind da Ku Feng und Yue Hua..., Ku Feng, der eher die musischen Künste liebt..., aber auch verzweifelt um die Macht kämpft..., und wütet und richtig Emotion zeigt.
Yue Hua spielt die graue Eminenz..., ziemlich cool und trocken.

Heimlicher Star ist aber der villain..., also wie hier Erh Tung Sheng hier einen Intriganten erster Kajüte gibt..., richtig gut. Dieser miese, hinterhältige, skrupellose, auch zynische Schleim-Scheißer Zhou..., edel auftretend..., sich immer sorgfältig ausdrückend..., aber überheblich und verschlagen. Erh Tung Sheng spielt das gekonnt. Stark!

Untermalt wird hier vieles mit einer wirklich schönen, passenden Melodie mit Gesang. Für diesen war übrigens Jenny Tseng, Alexander Fu Sheng´s bezaubernde Gattin zuständig.

"Die Rache des Karateka"..., ein atmosphärischer Eastern, der seine Geschichte kurz (dt. Fassung 79 Minuten) und für Chu Yuan´sche Verhältnisse gar stringent erzählt, durch die Kulissen die typische Shaw-Note hat, überzeugende Darsteller insgesamt (trotz eines schwächeren Alexander Fu Sheng) besitzt, und dynamisches KungFu und WuShu bietet....

Nun muss ich allerdings sagen, dass ich diesen Streifen nach der wohl 7. oder 8. Betrachtung hier rezensiere. Bei der ersten Betrachtung war das alles noch etwas verwirrender..., aber dies ist wohl ein ambivalenter Film, der erst nach/bei mehrfacher Sichtung seinen Zauber richtig entfaltet und die Story stringenter rüberkommt. Die Handlung ist dann klarer..., und man kann sich denn doch mehr auf die schöne Verfilmung all dessen und die Fights konzentrieren.
Es kann auch sein, dass die dt. Fassung hier um die entscheidenden Längen gekürzt wurde, manchmal ist weniger eben mehr.

Dafür gibt es knappe, aber verdiente und ausgezeichnete 8/10 Punkte. 

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