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Eines Tages bittet eine junge und wunderschöne Frau namens Iole Hercules um Hilfe. In ihrem Dorf hat sich ein Loch zur Unterwelt aufgetan, aus dem böse Geister und gefährliche Dämpfe entweichen, die unschuldige Menschen bedrohen. Hercules folgt Iole in ihr Dorf, begleitet von dem Zentaur Nessus, der Hercules im Geheimen hasst und mit Hera verbündet ist. In der Zwischenzeit findet Deianeira, Hercules’ Frau, heraus, dass Iole eine jener Frauen ist, die von Geburt an dazu bestimmt sind, Männer zu gefährlichen Abenteuern zu überreden, bei denen sie letztendlich umkommen. Deianeira eilt Hercules hinterher, um ihn zu warnen, doch er weiß bereits über Iole Bescheid und besteht darauf, seine Reise fortzusetzen.

Alles beim Alten bleibt es auch im vierten Pilotfilm zur Hercules Fantasy Serie, vielleicht mit einer Ausnahme. Bereits vor den Credits sterben zwei Bauern durch das Höllenloch, gleich danach nochmal vier Bauern durch einen Kirmesboxes, den Hercules zur Belohnung dann sogar mit dem Ringpfosten aufspießt. So eine Sterberate sind doch ganz neue Töne hier und auch später soll sich der Bodycount noch erhöhen. Herci ist inzwischen mit Frau (wieder Tawny Kitaen) und Kindern seßhaft geworden, doch auch diesmal kommt jemand und schreit Hilfe für sein Dorf. Achja auch Deianeidra darf diesmal sterben, doch keine Sorge, das kennt man ja. Beim Amazonenheer starb ja bereits Iolaus, den Zeus mal eben mit Fingerschnipp zurück holte, diesmal ist es Hades der den Job erledigt und am Ende haben wir wieder die bekannte heile Welt.
Ansonsten bietet der Film die typische Zusammensetzung, die auch genau so gut eine Doppelfolge der Serie sein könnte. Im etwas müden Mittelteil zeigt man wie immer die schöne Landschaft des Drehortes Neuseeland, während im Finale in der Unterwelt, dann doch wieder die sichtbar günstigen Studiokulissen greifen. Hier geht es dann aber fast wieder eher humorig zu, wenn Herkules auf einstmals getötete Feinde trifft und diese gegeneinander aufhetzt, Fährmann Charon wird gleich als Comic Relief angelegt und auch der Showdown mit Zerberus ist durch die untoten Jäger, die nach jedem Kampf sprichwörtlich ihre Extremitäten zusammensuchen und wieder aufsetzen müssen, nicht wirklich gruselig ausgefallen.
Anthony Quinn hatte an dieser Episode als Göttervater sichtlichen Spaß als Mentor und verhinderter Boxtrainer, Horrorfans feiern ein Wiedersehen mit Braindead Timothy Balme und auch sonst geht die Story locker flockig vorm Auge vorbei, ohne allerdings in den Olymp des Fantasy Films aufgenommen zu werden. Man bekommt allerdings den Eindruck, das hier speziell bei den Kulissen und den Computereffekten etwas der Rotstift angesetzt wurde, denn die sehen nun doch deutlich angestaubt aus. Egal, das Fazit bleibt, wer die Serie mochte, wird auch mit den Filmen prima leben können, während Freunde der griechischen Göttersagen ob der Legendenschändung immer noch weinen.
6/10

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