War der erste Teil noch James Glickenhaus gedreht und produziert worden, so verscherbelte er die Rechte an Cannon, die dann den Nachfolger „Der Exterminator 2“ drehten.
Wieder mal ist auf den Straßen New Yorks allerlei marodierendes Jungvolk unterwegs, das raubend und mordend die Zivilbevölkerung terrorisiert und die Polizei machtlos erscheinen lässt. Der wohl gefährlichste Gangführer heißt einfach nur X (Mario Van Peebles) und hat gar große Ambitionen, nämlich direkt die Herrschaft über die Stadt an sich reißen. Damit steht „Der Exterminator 2“ direkt im Sog von Filmen wie dem Vorgänger oder „Die Klasse von 1984“, welche die Gesellschaft nahezu paranoid in Bürger und asoziale Kriminelle einteilen.
Vietnamveteran John Eastland (Robert Ginty) geht derweil immer noch seiner Tätigkeit als Exterminator nach und hat sein Treiben ausgeweitet: Ging es im Vorgänger in erster Linie um persönliche Rache, so werden hier alle Gangmitglieder, die er auf frischer Tat stellt, mittels Flammenwerfer gebrutzelt. Was Polizei und Presse dazu sagen, das wird hier bestenfalls am Rande eingestreut, „Der Exterminator 2“ will einfach nur derbes Law and Order bieten.
In Zivil arbeitet John als Müllmann und wird nicht als Exterminator erkannt, doch dann schlägt die Gang seine Freundin zusammen. Von da an macht John direkt erbitterte Jagd auf X und seine Mannen...
„Der Exterminator 2“ macht an sich dieselben Fehler wie der Vorgänger, vor allem den, Action und Gewalt miteinander zu verwechseln. Wenn es hier wen erwischt, dann direkt richtig derbe, Verbrennen, Aufspießen und blutige Einschüsse sind an der Tagesordnung. Leider ist die Action, welche die Härten umgibt, weitestgehend unspektakulär: Ein paar schwach choreographierte Keilereien hier, ein paar uninspirierte Ballereien da, das war es dann auch. Allenfalls der Showdown mit dem zum Kampffahrzeug umgebauten Müllwagen macht noch was her, ansonsten merkt man (nicht nur bei der Inszenierung der Actionszenen), dass Regisseur Mark Buntzman weniger drauf hat als James Glickenhaus.
Doch auch das Drumherum um die wenigen Auseinandersetzungen von einsamem Rächer und kriminellen Elementen ist wenig aufregend geraten: Ellenlange Dialoge des Vigilanten mit Freundin und Kumpel füllen die erste Hälfte, auch die Motivation der Gang wird bestenfalls lachhaft charakterisiert. Irgendwann wird der Konflikt halt deftiger, die Verwicklungen, die teilweise noch dafür verantwortlich sind, sind reichlich hanebüchen und irgendwann klärt der Held die Fronten, indem er alle umlegt. So simpel wie das klingt geht es dann auch daher, erzählerisch spult man die 08/15-Geschichte dann auch ohne Elan herunter und ehe der Konflikt dann wirklich mal etwas größere Züge annimmt, ist der größte Teil vom Film dann schon vorbei.
Robert Ginty macht auch nicht gerade die allerbeste Figur hier, obwohl er den Exterminator schon zum zweiten Mal spielt. Jedoch fehlt es ihm an Markigkeit und Charisma, beides Dinge, die durchaus aufbringen kann, wie z.B. „Run Tiger Run“ bewies. Mario Van Peebles kann als psychopathischer Gangführer immerhin Ansätze seines Könnens zeigen und ragt somit heraus, denn der Rest der Besetzung spielt reichlich mäßig und ist kaum der Rede wert.
Wer schon den Vorgänger nicht mochte, der sollte auch „Der Exterminator 2“ meiden: Erneut wird nur die handelsübliche Rachenummer geboten, durchaus hart, aber reichlich unspektakulär und auch nicht allzu spannend.