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Als Liang Kuan [ Alexander Fu Sheng ] während eines Raubüberfalles getötet wird, schwören seine Freundin Shen Yan [ Lily Li ] und sein bester Freund Huang Gao-tung [ Wang Chung ] Rache; Huang meldet sich deswegen bei der Polizei an. 5 Jahre später hat er zwar schon wortwörtlich Wagenladungen voll von Kriminellen verhaftet, den Täter von damals aber noch nicht gefunden. Bis ihn die Zeugenbeschreibung bei einem neuen Mord auf die Spur bringt.

Solider, aber etwas zu routiniert [ oder ruhig ? ] inszenierter 70er Jahre Actionkrimi, wobei der Film dankensweise ohne Pornobrillen und Schlaghosen auskommt, aber ansonsten doch etwas altbacken wirkt, wobei besonders der Chang Cheh'sche Gewaltpegel sich doch sehr in Grenzen hält, fast ebenso wie Shootouts, und es dann vermehrt handkantentechnisch zur Sache geht.
Zudem werden die interessantesten Punkte im Skript nur angekratzt, Huang ist sichtbar in Shen Yan verliebt, diese trauert aber immer noch um ihren toten Freund, und meint sogar, Huang an dessen Tod und sein damaliges Versprechen erinnern zu müssen. Wie Huang darüber denkt oder was die letzten 5 Jahre mit und zwischen beiden geschah, wird nicht gezeigt; sein moralischer Konflikt zwischen Rache und Aufgabe der Polizei allerdings schon; unüblich für Chang Cheh, bei dem sonst Rache das Hauptmotiv ist.
Als einer der ersten zeitgenössischen HK Polizeifilme gesetzt, konnte sich Police Force - Stahlharte Hongkong-Killer [ dt. Titel ] auch auf die volle Unterstützung der Polizei stützen, so dass die Produktion allein schon recht beeindruckend aussieht; allerdings deswegen zu Anfang auch eine Menge Paradeszenen zeigt, die die Handlung nicht vorantreiben. Wenn es dann nach 30min losgeht werden sich immer wieder handlungstechnische Patzer und Ungereimtheiten erlaubt, zumeist zugunsten der Action. Da stellt Huang auf einem Hausdach schon mal ganz alleine eine Gang, und hält diese allein durch seine Kampfkünste in Schach, während unten die Polizei gemächlich anrollt. Das gleiche passiert beim Showdown auf hoher See, wo er sich von einem Hubschrauber auf die fliehende Yacht des Bösewichts herablässt, und sich dort 2 Dutzend Schergen gegenüber sieht.
Die Martial Arts Szenen sind dann auch ordentlich choreografiert, allerdings wenig wirkungsvoll abgefilmt worden, hierbei wär durchaus aus Spielplatz für einige Effect Shots gewesen, nichts da.
Darstellerisch ist dafür nichts zu bemängeln, sowohl Wang Chung in einer seiner wenigen Hauptrollen als auch der Rest der Besetzung passt, von Fung Hak On hätte man gerne etwas mehr gesehen. Alexander Fu Sheng hat übrigens einen seiner ersten Auftritte hierbei, zwar einen recht kurzen, aber dafür ziemlich dankbaren, er wird bei einem Karateturnier als Sieger eingeführt.

Sicherlich ziemlich ansehbar, aber etwas mehr Exzessivität hätte nicht geschadet.

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