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Wirklich furioses Regiedebut von Marco Brambilla, der es komischerweise in seiner Regiekarriere nur auf schlappe drei Filme gebracht hat. " Demolition Man " ist mit großem Abstand sein bestes Werk. Drehbuchautor Peter M. Lenkov und Robert Reneau (Action Jackson) schrieben das einfallsreiche, sowie ironische Drehbuch. Für die nötige Kohle sorgten Joel Silver und Michael Levy. 1993 war auch ein starkes Jahr für Hauptdarsteller Sylvester Stallone, denn neben " Demolition Man " drehte er noch mit " Cliffhanger " einen seiner besten Filme. Beide Filme ließen die Kinokassen ordentlich klingeln, leider floppte der explosive Actioner " The Specialist " ein Jahr später in den Kinos. Nächstes Jahr kommen wir in den Genuss, den hoffentlich würdigen Abgang für John. J. Rambo in den Kinos mitzuerleben.

John Spartan (Sylvester Stallone) ist der härteste Cop und Simon Phoenix (Wesley Snipes) der brutalste Verbrecher. Bei der Festnahme von Phoenix, wird auch Spartan wegen Massenmordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und zwar werden Beide eingefroren. Im Jahre 2032 wird Simon wieder aufgetaut und kann fliehen. Die Welt hat sich grundlegend verändert und auf Verbrecher wie Phoenix ist man nicht mehr vorbereitet. Deshalb taut man auch John Spartan wieder auf. Er soll Phoenix dingfest machen, zusammen mit der Polizistin Lenina Huxley (Sandra Bullock). Phoenix mordet sich derweil munter durch die Stadt und will weitere Mörder auftauen, um die Stadt zu übernehmen. Spartan muss dies natürlich unbedingt verhindern.

Ein ironischer Actionspass, bei dem sogar die Story dank der tollen Zukunftsversion gut wegkommt. Eigentlich geht es ja nur um das Duell zwischen Spartan und Phoenix. Gleich zu Beginn darf man sich ausgiebig beharken. Spartan kann Phoenix sogar festnehmen, leider fliegt der ganze Gebäudekomplex in die Luft und die Geiseln, welche Spartan retten sollte, gehen dabei drauf. Also landen alle Beide kurzerhand in der lebenslangen Kryohaft und werden eingefroren, bevor das actionreiche Duell, dann in der Zukunft fortgesetzt wird.

Es würde mich wirklich einmal brennend interessieren, wieviel Kohle man in diesen Film investiert hat, denn die futuristische Kulisse ist einfach grandios. Während die anfängliche Optik noch eher auf die Brachialactioner der 80er und 90er Jahre ausgelegt wurde, so findet sich auch der Zuschauer beim Sprung ins Jahr 2032 in einer völlig anderen und neuen Welt. Nach einem großen Erdbeben, welches laut Film 2010 stattfand, wurde Los Angeles wieder komplett neu erbaut. Der weise und genauso hinterhältige Dr. Cocteau (Nigel Hawthorne) hat eine neue, friedlich miteinander harmonierende Gesellschaft geformt. Es gibt keinerlei Gewalt mehr auf den Strassen und wer auch nur ein Schimpfwort von sich gibt, muss eine Strafe bezahlen. Vor allem diese Tatsache sorgt für jede Menge Humor, da Simon und auch Spartan fluchen was das Zeug hält. Bei der ganzen Kulise hat man brillante Arbeit geleistet. Autos, Büros, Computer, Häuser, einfach alles ist total futuristisch, obendrein einige lustige Einfälle wie der Gedankensex mit den Helmen, oder der Wirbel um Pizza Hut.

Der ganze Film wurde auf Ironie ausgelegt, Ernst nehmen kann man die Actionorgie kaum. Auch finden sich Simon und Spartan überhaupt nicht in dieser neuen Welt zurecht und treten in so manches Fettnäpfchen. Natürlich hat es auch einen Grund, warum Simon aufgetaut wurde, man fragt sich auch anfangs warum er so gut mit den Computern der Zukunft umgehen kann, wo er doch fast vierzig Jahre ein Eisblock war. Doch alle Fragen klären sich auf und später erweist sich der Plot doch als recht simpel. Wendungen sind kaum vorhanden, Spannung auch nur bedingt vorhanden, aber diese kleinen Fopas werden von der tollen Inszenierung, dem Einfallsreichtum und auch dem funktionierenden Humor wieder wett gemacht. Daneben existiert noch der kleine Handlungsstrang mit dem Untergrundvolk, dem auch Simon´s Auftrag gilt.

Als furios entpuppen sich auch die Actionszenen, obwohl es davon nicht so viele gibt. Ganz besonders gefallen die Duelle zwischen Spartan und Phoenix. Die Beiden schenken sich nichts, ballern wie wild aufeinander los mit allen Arten von Waffen, meist endet die Konfrontation in einem Nahkampf. Die Choreographien sind super, aber ich finde Snipes trägt hier den Löwenanteil. Während sich Stallone eher mit der Old School Methode durchsetzt, so contert Snipes hier mit Moves, Kicks und Martial Arts Einlagen. Die Schlagabtäusche sind ziemlich hart und vor allem ein Fest für die Augen. Auch gewährt man aus diesem Grund Snipes ein paar mehr Prügeleien. Aber auch die restliche Action hat es in sich. Die krachigen Shootouts hinterlassen viele Sachschäden und die Explosionen sind bildschrimfüllend. Die Autoverfolgungsjagd ist auch mit vielen Stunts und Sachschäden versehen.

Man hat Sylvester Stallone selten so ironisch, humorvoll gesehen, zudem noch absolut glaubwürdig. Seine Performance macht einfach Spass. Zudem nimmt er sich auch noch selbst auf die Schippe und auch Arni bekommt sein Fett weg. Dieser Gag ist heute wirklich köstlich, ich zitiere " was, der war mal Präsident ", mal abwarten, vielleicht wird er es ja noch. Mit Wesley Snipes hat man Stallone einen absolut ebenbürtigen Gegner geschaffen. Auch ihm ist Humor kein Fremdwort und seine Figur Simon Phoenix hat diesen schrillen Touch. Sandra Bullock gibt die sympatische Polizistin Lenina Huxley, welche gleichzeitig mit ihren Sprüchen und falschen Zitaten für jede Menge Sidekicks sorgt. Noch bekannt dürften Benjamin Bratt, Dennis Leary und Nigel Hawthorne sein.

Ein toller Actionspass, nicht nur für Fans des Genres, oder von Stallone. Doch auf jeden Fall einer seiner besten Filme.

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