Fotographin, die für ihre Hochglanz-Bilder bekannt ist, bekommt es mit einen sadomasochistischen Serienkiller zu tun, der ihre weiblichen Models entführt, um mit den Frauen irre Snuff Movies zu drehen.
Arthaus-Giallo, der voll auf seine brilliante Photographie setzt, während die Story ein ums andere Mal ins Hintertreffen gerät. Nichtsdestotrotz ist "Rausch der Begierde" die absolute visuelle Offenbarung, deren Faszination man sich einfach nicht entziehen kann. Während die eigentliche Story fast schon dahinplätschert, entfesselt Regisseur Piccio Raffanini in seinem einzigen Werk einen cineastischen Trip, dessen Stilvielfalt von der Futuristik über den 80er-Jahre-Chic bis hin zur Dekadenz reicht. Jede neue Einstellung ist ein kleines Kunstwerk für sich. Groteskerweise sind es die wenigen, jedoch sehr atmosphärischen Snuff-Szenen, die für den wirklichen Kick sorgen.
Auch wenn kaum Blut vergossen wird, so hätte man sich doch etwas mehr Härte als Kontrastprogramm zu diesem ungewöhnlichen Giallo gewünscht, der in seiner Kunstverliebtheit manchmal fast schon zu viel des Guten bietet. Dennoch "Rausch der Begierde" stylischer Horrorchic geworden, der gelegentlich sogar die Grenzen zum Mindbender überschreitet. Pompöse Discopartys wissen dabei genauso zu gefallen wie die bizarren Fotoshootings. Leider hat der Film nicht nur einmal mit inhaltlichen Hängern zu kämpfen, so dass man sich neben sehr viel Kür auch noch ein bisschen mehr Pflicht gewünscht hätte.
Immer wieder schafft es die visuelle Power die handlungsbedingten Schwächen zu übertünchen. Alles in allem eher ein Film für Leute, die sich mal wieder auf einen richtig schönen Kunsttrip begeben wollen, anstelle dem klassischen Spannungskino zu frönen. Schade: Mit einer etwas ausgewogeneren Mischung hätte was ganz Großes daraus werden können...