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Ein harmloser Whiskeyschmuggler wird tot auf seinem Boot aufgefunden, ermordet mit einer Harpune - dem Markenzeichen des mörderischen "Hai"! Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Bereits seit längerer Zeit verbreitet der Verbrecher Angst und Schrecken, entkommt aber stets durch die Londoner Kanalisation. Inspektor Wade von der Flusspolizei spürt endlich eine viel versprechende Fährte auf: Das "Mekka", eine ominöse Hafenkneipe unweit des Tatorts. Die Besitzerin Mrs. Oaks und deren bildhübsche Pflegetochter Leila haben von dem Mord angeblich nichts mitbekommen, scheinen aber mehr zu wissen.

Das Themsengasthaus ist ein klassische 60er Edgar Wallace Verfilmung zu der Zeit, als das Fernsehen nur aus zwei Farben bestand. Gedreht wurde das ganze in Hamburg, man soll sich da nicht wundern, das weder die Tower Bridge noch Big Ben zu sehen sind. Als Darsteller konnte man ein die üblichen Verdächtigen verpflichten, Wallace Filme ohne Fuchsberger, Kinski und sogar Eddie Arendt sind schließlich nur die halbe Miete, nur sonderbar das die junge Wirtstochter nicht von Karin Dor verkörpert wird.
Die Handlung besteht aus gewohnter Kriminatur, Fuchsberger mimt den smarten Kommisar der durch Draufgängertum Schritt für Schritt hinter die wahre Identität des Harpunenmeuchlers kommt, schon Mal seinen eigenen Tod vortäuscht aber durch Beharrlichkeit zum Ziel kommt. Kinski spielt den zwielichtigen und undurchschaubaren Russen Gubanov (hat er schon jemals andere Charaktere personifiert?). Auch wenn mit fortschreitender Dauer die Zahl der möglichen Verbrecher beinahe gegen null tendiert, so gibt es eine überraschende Auflösung, wer denn hinter dem ganzen steckt, wobei es für die Zuschauer sehr sehr schwer ist auf den Hai zu kommen, im nachhinein fallen zwar ein oder zwei Gesten oder Aussagen auf, aber eine echte Chance bekommen Mitrater nicht geboten.
Das Gasthaus an der Themse ist insgesamt ein sehr guter Vertreter der großen Wallace Reihe der 60er, spannend, atmosphärisch, undurchsichtig, eben das was ein Film dieser Epoche ausmacht, da kann auch der twistende Arendt nichts dran ändern.
7/10

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