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Eine schreckliche Verbrecherbande tötet gegen Bezahlung unliebsame Mitmenschen. Am Tatort findet Scotland Yard nach jedem Mord eine kleine weiße Spinne aus Glas. So auch bei dem leidenschaftlichen Spieler Richard Irvine, der bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben kommt. Seine hinterbliebene Frau Muriel ist völlig mittellos. Ihr Mann hatte das ganze Vermögen im „Klub der 55“ verspielt. Zudem glaubt auch die Versicherung nicht an einen Unfall und zahlt deshalb nicht. Als Scotland Yard-Inspektor Dawson eine Spur in den Spielklub verfolgt, wird er mit einer Drahtschlinge ermordet. Daraufhin beauftragt der Yard schließlich den erstklassigen Inspektor Conway, den noch niemand zu Gesicht bekommen hat.  
Obwohl die weiße Spinne sehr stark nach Edgar Wallace aussieht, es spielen sogar die entsprechenden Schauspieler mit, stammt die Romanvorlage von einem gewissen Louis Weinert-Wilton und die Macher versuchten dabei auf der Wallace´schen Erfolgswelle mit zu surfen. Auch die Handlung und die Charaktere sind sehr stark an die entsprechenden Filme angelegt. Wir haben einen geheimnisvollen Inspektor (dessen wahre Identität aber pipieinfach zu erraten ist), ein Verkleidungsgenie als Obermotz der Verbrecherorganisation, einen elitären Kartenspieler Club der auch nicht ganz koscher ist und eine ganze Reihe an Leichen die unterwegs auf der Strecke bleiben, also alles typische Zutaten des schwarz/weißen Nachkriegs Krimi Kinos.
Leider weist das Drehbuch aber doch einige Mängel auf, die selbst ein routinierter Regisseur wie Harald Reinl wohl nicht mehr ausbügeln konnte. Ich habe beispielsweise echte Zweifel das Scotland Yard, bei Ermittlungsschwierigkeiten, einfach mal eben einen australischen Amtskollegen anheuert, der zufällig mal gerade in der Stadt weilt.  Ebenso die Szene in der sich ein Mann als Bibliothekarin verkleidet, die höchstens ein Grinsen wert ist. Auch Conway nervt etwas mit seiner permanenten Dauerflirterei, so ein Aufreißer ist der Fuchsberger nun auch nicht.
Auch die Spannung hält sich insgesamt in Grenzen, da das Versteckspiel um die großen Unbekannten schnell selbst gelöst ist und auch die laufenden Ermittlungsarbeiten zeugen nicht gerade von einer Dynamik, die einem die Wurst vom Teller zieht. Auch die Mordmethodik wirkt auf Dauer eintönig, mehr als multiple Strangulationen fallen der weißen Spinne als Gipfel der Kreativität nämlich nicht ein, da würden selbst dem schlappsten Batman Widersacher lustigere Sachen einfallen.
Dafür kann sich die Darstellerriege wiederum echt sehen lassen. Karin Dor (schnucklig wie immer) und Blacky Fuchsberger (hier zu süßholzraspelnd), kennt man ja aus zahllosen anderen Krimis aus jener Epoche, spielen solide ihre gewohnten Paraderollen, den Höhepunkt stellt aber Horst Frank dar, der Rolle spielt die sonst ein Kinski stets verkörperte, durchgeknallt, sadistisch und Drecksau durch und durch, schade leider nur das der Gute zu wenige Szenen hat, von ihm hätte ich definitiv gern mehr gesehen. Sogar unser englischer Blödelimport Chris Howland spielt hier einen erträglich Charakter ohne auf übertrieben luschtig zu machen.
So bleibt letztendlich ein mittelmäßig unterhaltsamer Krimi, der sich versucht im Fahrwasser der Wallace Erfolgsreihe zu profilieren, aber deren Niveau nicht ganz erreicht. Für einen geruhsamen Oldie Abend langt es zwar noch, aber aus dem Genre gibt’s viele bessere Beiträge.
5/10

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