Gespenstisch ragen die alten Ruinen der Abtei Fossaway gegen den nächtlichen Himmel. Eine unheimliche Gestalt in schwarzer Kutte, die Kapuze tief über den Kopf gezogen, verschwindet lautlos im Torbogen des Gemäuers. Schweigend folgt ein Mann dem vermummten Schatten. Tags darauf findet man den toten Jagdverwalter Smooth in der alten Abtei. Inspektor Puddler und sein Assistent Horatio quartieren sich im unweit gelegenen Schloss des undurchsichtigen Lord Chelford ein. Dessen Behauptung, es handle sich bei dem Mörder um ein altes Gespenst, den so genannten "Schwarzen Abt", stößt bei den Polizisten jedoch auf taube Ohren.
Trotz des traditionellen Settings im alten Schloß will beim schwarzen Abt aber nicht so richtig Grusel- oder Krimistimmung aufkommen. Der titelgebende Abt spielt dabei eigentlich nur eine bessere Nebenrolle, ist selten im Bild und als Zuschauer erfährt man auch recht schnell wer sich hinter der Kapuze verbirgt, da hat man diese potentiell geheimnisvolle Figur relatisch schnell und eher sinnfrei verheizt.
Vielmehr Zeit wird mit den Machenschaften um Heirat und den Besitz des Hauses aufgebraucht. Nebenbei soll noch ein Schatz in der Familienabtei verborgen sein, was zusätzlich den aktuellen Besitzer Lord Chelford in den Wahnsinn treibt. Apropos Wahnsinn, den darf hier, auch leider nur in Kurzauftritten, Klaus Kinski als zwielichtiger Butler ein wenig verbreiten, was prinzipiell ja jeden Film ein wenig aufwertet.
Leider ist das Tempo ein wenig dröge, das mitraten wer der Abt denn nun in Wahrheit ist, fällt leider größtenteils flach und der Rest sieht einfach zu wenig nach Edgar Wallace aus. Die darsteller leisten dabei solide Arbeit, es ist zwar ungewohnt Joachim Fuchsberger nicht als ermittelnden Kommisar zu sehen, die Rolle übernimmt hier Charles Regnier, aber auch das paßt ganz gut. Es gibt aber insgesamt doch bessere Wallace Verfilmungen der 60er.
6/10