Die Zukunft: Der Planet ist mal wieder vor die Hunde gegangen, Mutanten und Kannibalen streifen durch die zerstörten Städte und es herrscht das Gesetz des Stärkeren. Die Wissenschaftlerin Rachel, Oberhaupt der "Freebies", befindet sich im Besitz eines Teleporters, mit dem man sich einfach aus dem ganzen Elend wegbeamen könnte. Als Ober-Macker Lincoln davon Wind bekommt, hätte er die besagte Maschine natürlich gerne für sich selbst, und hetzt den "Freebies" darum auch seine Lakaien auf den Hals. Zum Glück gibt es da aber noch den Ex-Cop und Karate-Kämpfer John Travis, der Rachel und ihren Freunden mit Rat, Tat und Fußtritten zur Seite steht... "Karate Cop" ist ein - wie sollte es bei diesem Titel auch anders sein? - popeliges Actiongülle-Filmchen, das für sichtlich wenig Klimpergeld in irgendwelchen verlassenen Lagerhallen und Hinterhöfen runtergekurbelt wurde. Die Handlung, die sich der uncharismatische Hauptdarsteller Ron Marchini als Co-Drehbuchautor sogar mit auf den eigenen Leib geschrieben hat, besteht da lediglich aus einer stupiden Abfolge brutaler Kloppereien und wird auch durch den getätigten satten Griff in die Kiste mit den Versatzstücken des Endzeit- und Science-Fiction-Films nicht großartig aufgewertet, zumal dadurch ja auch nur das gesamte billige Müllhalden-Ambiente dieses Z-Grade-Streifens ein wenig verklärt werden soll. Dass sich die Dialoge dabei weitestgehend auf der Grunz-Ebene abspielen, erwartet man da ja schon fast, aber leider will bei den zahllosen Fights doch keine wirkliche Hirn-aus-Bier-rein-Stimmung aufkommen, denn dazu sind diese zu marionettenhaft gestaged und auch viel zu schlecht gefilmt, so dass nicht mal aus Marchinis (eventuell vorhandenen, aber hier definitiv nicht zur Geltung kommenden) Martial-Arts-Künsten wirklich Kapital geschlagen werden kann. Das hindert ihn selbstverständlich nicht daran, sich durch wahre Heerscharen vermummter Statisten zu prügeln, was selten so langweilig anzusehen war wie hier. Als eigentliche Action-"Highlights" müssen hingegen zwei (!) läppische Explosiönchen herhalten, für die sich jeder Pyrotechniker, der was auf sich hält, in Grund und Boden schämen würde... auch wenn es der Produktion hoch anzurechnen ist, dass sie tatsächlich noch ein Polizei-Auto aufgetrieben hat, das dann sogar komplett abfackeln darf. Regisseur Alan Roberts ist bestimmt niemand, der schon mal eine Filmhochschule von innen gesehen hat und dementsprechend sieht "Karate Cop" auch aus, denn da passen die Anschlüsse nicht aneinander und die ungeführten Darsteller drehen ohne Rücksicht auf Verluste hemmungslos auf (Ausnahme: Der Kurz-Auftritt von B-Movie-Veteran David Carradine als einziger "richtiger" Schauspieler am Set). Den besagten Teleporter muss man übrigens wirklich mal gesehen haben, da hat sich die Ausstattung mächtig ins Zeug gelegt: Eine quadratisch zurechtgesägte Sperrholz-Platte mit 'ner Gartenleuchte an jeder Ecke... und das fünf Jahre nach "Die Fliege"! Der eigentliche Vorgang des Beamens wurde dann auch gleich ohne jegliche Spezial-Effekte ganz einfach mittels eines simplen Umschnitts realisiert... gerade stehen sie noch drauf - schnipp - jetzt sindse wech. Da biste baff, wa'? Sowas war wohl ungelogen das letzte Mal zu alten Stummfilm-Zeiten state of the art. Obwohl er schon 1991 abgedreht wurde, hat "Karate Cop" offenbar allem Anschein nach bis zum Release erst mal zwei Jahre auf Halde gelegen, was einem einen ganz guten Eindruck davon vermitteln sollte, wie unterirdisch schlecht das Ganze geworden ist, denn es ist ja nicht so, dass der Markt für billige Action-Filmchen tatsächlich wert auf qualitativ hochwertige Ware legen würde, gelle? Das Ganze ist übrigens ein Sequel zu dem bestimmt nicht minder beschissenen "Omega Cop", und auch wenn das halboffene Ende laut und deutlich nach 'ner Fortsetzung schreit, hat man dankenswerterweise doch darauf verzichtet, den Stuss auch noch zur Trilogie auszuweiten...
2/10