Durch falsch positionierte Leuchten werden Schiffe an einer kleinen Privatinsel auf ein Riff gelockt. Die überlebenden Schiffbrüchigen werden vom Inhaber Graf Zaroff, einem russischen Aristokraten, in seiner Festung aufgenommen. So gelangt auch der erfahrene Jäger Bob Rainsford zu Graf Zaroff, wo er zusammen mit zwei weiteren Gästen gut versorgt wird. Begeistert erzählt ihm der Graf, dass er ebenfalls ein passionierter Jäger ist und auf der Insel das gefährlichste Tier der Welt jagt. Nachdem ein Gast verschwunden ist geht er der Sache zusammen mit dem zweiten Gast, Eve Trowbridge, auf dem Grund. Schnell lüften sie das Geheimnis, der Graf veranstaltet mit seinen Gästen eine Menschenjagt.
Graf Zaroff dürfte wohl so etwas wie den Urvater des Subgenres Surviving the Game oder Menschenjagt darstellen. Der Film wurde inzwischen nachkoloriert und ist auf der Ray Harryhausen (hier verantwortlich für die Tricktechnik aus Modellaufnahmen und Matte Paintings) Sammlung auch auf Deutsch erhältlich. Trotz der kurzen Laufzeit von gerade mal einer guten Stunde schafft man es aber das beinahe maximale aus dem begrenzten Budget herauszuholen. So recycelte man Darsteller und Kulissen aus dem Film King Kong und drehte den Film komplett im Studio (und verwendete dort die bauten auch mehrmals, alleine die kleine Schlucht kommt gezählte viermal vor, immer jeweils leicht umdekoriert), was der Spannung aber keinen Abbruch tut.
Von seiner finsteren Atmosphäre kann Graf Zaroff (ein Exilrusse, seltsam 1932 und kein deutscher Bösewicht) aber prächtig leben. Es gibt so gut wie keinen Leerlauf. Die Story fängt schon recht hart an, da lernen wir eine muntere Schiffsbesatzung kennen, die kurz nach dem Schiffbruch, bis auf Held Robert, auch gleich wieder entweder ertrunken ist oder von Haien gefressen wurde. Harter Tobak für damals. Aber auch sonst gibt's nicht für schwache Nerven (natürlich in Relation gesehen für die damaligen Verhältnisse) Treibjagd mit Hunden, Todesfallen, 3 tote Doggen, Bruder der Heldin und andere Matrosen erlegt und natürlich finster dreinblickende Kosacken-Gehilfen.
Die Darsteller haben mich jetzt bis auf den Antagonisten dafür nicht so recht überzeugt. Das Heldenpaar bleibt da doch eher, trotz anbahnender Beziehungsgeschichte eher auf der blassen Seite. Dafür ist das Tempo andererseits recht hoch. Kurze Figureneinführung zu Beginn und die zweite Hälfte darf dann lustig im Dschungel gejagt werden, da bleibt auch aufgrund der Kürze des Films wenig Zeit für ausufernde Dialoge. Auch die Kamerafahrt durchs Unterholz sieht richtig modern aus, technisch sieht Graf Zaroff sehr sauber aus. So bleibt dann ein Oldie, der auch heutzutage noch spannend sein kann, auch ohne Blutfontänen und CGI Monstern.
7/10