Heroic Trio (1993)

Review

von Frank Trebbin

In Hongkong werden am laufenden Band Babys entführt. Hinter den Verbrechen steckt ein böser Dämon, der unter der Stadt in einer riesigen Höhle lebt und die Kinder zu einer Armee von Zombies heranziehen will. Das Kidnapping selbst erledigt die junge Ching, die sich mit einem von ihrem Mann erfundenen Cape unsichtbar machen kann. Die Polizei ist machtlos, erhält aber Unterstützung von „Wonder Woman“, der Frau von Kommissar Lau, die mit übersinnlichen Kräften ausgerüstet ist. Dann ist da noch eine in knalliges Leder gekleidete Kopfgeldjägerin, die „Wonder Woman“ zur Seite steht. Als Ching erkennt, daß sie von dem Dämon betrogen wird, schließen sich die drei Frauen zum „Heroic Trio“ zusammen und bekämpfen das Böse…

Ching Siu-Tung („A Chinese Ghost Story“) hat den Regiestuhl Johnny To überlassen und fungiert hier „nur“ als Produzent. Dennoch ist seine Handschrift unverkennbar auf dem fertigen Produkt, so daß man hinter „The Heroic Trio“ eine ähnliche Produktionsgeschichte wie bei „Poltergeist“ vermuten könnte. Nichtsdestotrotz hat Ching Siu-Tung mal wieder tief in die Trickkiste des schier unglaublichen Hongkongkinos gegriffen und ein Fantasymärchen für Erwachsene zutage gefördert, das einem kaum Zeit zum Luftholen läßt. Die hohe Kunst der Artistik, grelle Kostüme und durchchoreografierte Martial-Arts-Kämpfe bestimmen den Gesamteindruck von „The Heroic Trio“, der aber trotzdem noch über seine magischen Momente verfügt. Geprägt ist das Ambiente von einer fast schon steifen Künstlichkeit, die an alte Studioproduktionen erinnert. Das kantonesische Original ist englischsprachig untertitelt und letterboxed (1,63:1). Mit Anita Mui, Michelle Khan, Maggie Cheung, Anthony Wong u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin