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Dass sich die Fortsetzung von "House of the Dead" selbst nicht gerade tödlich ernst nimmt, wird einem bereits während des kurzen Prologs klar, welcher angenehm kurz und mit reichlich schwarzem Humor die Ursache für die Zombie-Epidemie vermittelt. Glücklicherweise wird erst gar nicht der Versuch einer plausiblen Erklärung unternommen, die wie bei anderen Vertretern des Genres in eine (Alibi-)Rahmenhandlung verpackt werden muss und die im Grunde doch nur vom Wesentlichen ablenkt. Stattdessen gibt es zum Einstieg schlüpfrigen Teenie-Klamauk auf dem Campus und wenn nach einer leicht morbiden Reanimationssequenz zur eigentlichen Handlung mit der Untertitelung '29 Days Later' übergeleitet wird ist klar, dass man sich neben Zombie-Splatter auch auf ein gewisses Maß an Selbstironie einstellen kann.

Klar ist auch, dass man keinen Zombiefilm geboten bekommt, der das Genre neu definiert oder an den Thronen der Klassiker rüttelt. "House of the Dead 2" will vielleicht überhaupt nicht als ernste Endzeitvision wahrgenommen werden. Allerdings wartet die Handlung dennoch mit einigen sehr netten Einfällen auf, die man so noch nicht gesehen hat - bisweilen wird gar der eine oder andere Klassiker recht trocken persifliert. Vor allen Dingen aber ist der Streifen temporeich und unterhaltsam. Die Handlung wartet mit einigen interessanten Wendungen auf und die stereotypen Charakterzeichnungen fallen nicht negativ ins Gewicht - es sei denn, man erwartet diesbezüglich einen Tiefgang, für den dieses Genre nicht unbedingt bekannt ist.

Während einzelne Zombies sehr ansehnlich und teils auch recht fies rüberkommen, fällt der Eindruck in den Massenszenen bisweilen ein wenig ab. Hier agieren einige der Untoten einfach zu unbeholfen und übertrieben. Auch hätte man aus einigen Szenen noch wesentlich mehr herausholen können (etwa beim Schlagabtausch gegen das Zombieteam auf dem Baseball-Feld). Insgesamt jedoch bleibt festzustellen, dass "House of the Dead 2" quasi zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lässt, da der Spießrutenlauf gegen die Untoten mit reichlich Witz, Charme und Einfallsreichtum inszeniert wurde. Auch die Dialoge transportieren diesen Esprit, da sie in den meisten Fällen die bekannten Plattitüden vermeiden und stattdessen den ironischen Grundtenor des Films transportieren. Schließlich sollen auch die soliden Leistungen der Schauspieler nicht unerwähnt bleiben, die verhindern, dass der Film ins Fahrwasser einer beliebigen, albernen Farce gerät.

Fazit: Ich fühlte mich prächtig unterhalten und spendiere ob so viel Kurzweil gerne eine Bewertung im oberen Drittel der Skala: 7 / 10 Kopfschüssen.

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