In der friedliebenden amerikanischen Kleinstadt Wheelsy ist nie besonders viel los, wodurch auch die örtlichen Gesetzeshüter, allen voran Polizeichef Bill Pardy (Nathan Fillion), nicht besonders viel zu tun haben. Dieser verbringt seine Zeit somit lieber mit seiner Jugendliebe Starla (Elizabeth Banks), doch die hat vor einiger Zeit blöderweise den angesehenen und etwas eigenwilligen Geschäftsmann Grant Grant (Michael Rooker) geheiratet. Von einer glücklichen Ehe kann im Fall der Beiden allerdings seit geraumer Zeit nicht mehr gesprochen werden, so dass sich Grant eines Tages als Folge eines kleinen Streits außer Haus begibt und sich mit der attraktiven Brenda (Brenda James) vergnügt. Auf dem Nachhauseweg findet Grant in einem Waldstück einen seltsamen Kokon. Gerade, als er diesen näher begutachten möchte, schießt ein pfeilartiges Etwas aus dem sonderbaren Fundstück, das sich regelrecht in ihn hineinbohrt.
In der folgenden Zeit durchlebt Grant einige auffallende Veränderungen. Nicht nur, dass sich sein Äußeres in immer abstoßendere Züge lenkt, er entwickelt desweiteren einen Heißhunger auf rohes Fleisch und bringt gelegentlich sogar streunende Tiere von der Straße mit nach Hause, um diese dann genüßlich zu verzehren. Das Schlimmste soll allerdings erst noch bevorstehen, denn nachdem Grants Transformation in ein abstoßendes Monster vollendet ist, sucht er sich einen weiblichen Wirtskörper, um in diesem tausende von parasitären Würmern heranzuzüchten. Kurz darauf nisten sich die kleinen Monster in den Bewohnern von Wheelsey ein und verwandeln diese in gefährliche Zombies. Bill und sein Team haben nun alle Hände voll zu tun, um der Invasion Einhalt zu gebieten...
History repeats itself - was schon die Band A.O.S. wusste, bewahrheitet sich auch in der Filmbranche immer und immer wieder. Gerade im Horrorfilmbereich scheint es erneut schwer in Mode gekommen zu sein, alte Ideen neu zu verfilmen und auf die nächste Generation von Zuschauer loszulassen, wobei vor nichts Halt gemacht wird. Wer beispielsweise dachte, dass es sich bei den zahlreichen B-Movies, in denen trashige Weltraummonster die Welt übernehmen, um ein Relikt der Autokinos der 50er und 60er handelt, der liegt ordentlich falsch, was die 2006 erschienene Horrorkomödie "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" eindrucksvoll unter Beweis stellte. Den Regieposten besetzte dabei ein gewisser James Gunn, der bis dato ein relativ unbeschriebenes Blatt als Filmemacher war, sich über viele Jahre aber schon auf die verschiedensten Arten an Produktionen aus der legendären Trash-Schmiede Troma beteiligt hatte.
Im Großen und Ganzen wurde aus "Slither" zwar ein durchaus annehmbares Filmdebut, das bei den meisten Genre-Fans gut ankam und auch viele Kritiker zufrieden stimmte, doch gerade mit seinen direkten Vorbildern kann das Werk nicht einmal im Ansatz mithalten. Es braucht keine all zu detaillierte Horrorfilmkenntnis, um festzustellen, dass sich "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" eindeutig von Werken wie "Der Blob" und "Die Nacht der Creeps" hatte inspirieren lassen, vor allem letzterer weist eine beinahe identische Story auf. Von einem lieblosen Plagiat kann hier dann allerdings doch nicht gesprochen werden, denn die Liebe zum Genre in all ihren Details ist dieser Horrorkomödie mit Ekelgarnitur nur zu gut anzumerken.
James Gunn nahm für "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" nicht nur auf dem Regiestuhl Platz, sondern verfasste desweiteren das Drehbuch - eine Aufgabe, die er schon bei dem Remake zu "Dawn of the Dead" mit Bravour erledigte. Leider wartet sein eigenes Werk dann aber nicht einmal ansatzweise mit dem temporeichen Drive auf, denn die Zombie-Neuverfilmung vorzuweisen hatte. "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" zieht sich gerade in der ersten Hälfte sehr lang dahin, bis dem Zuschauer endlich etwas präsentiert wird, was die Genre-Zuordnung rechtfertigen würde. Sicherlich gehört die Einführung der Hauptcharaktere und ein langsamer Spannungsaufbau genau so sehr in einen Horrorfilm wie Blut und eine unheimliche Atmosphäre, doch in diesem Bereich scheint Gunns Stärke eindeutig nicht zu liegen. Die unsympathische Figur Grant Grant erhält viel zu viel Screentime, während andere, weitaus interessantere Charaktere wie etwa Bill Pardy oder der Bürgermeister Jack MacReady, hinten anstehen müssen.
Die Story verläuft in eben dieser ersten Hälfte natürlich strikt nach längst bekannten Mustern. Der Infizierte verwandelt sich unaufhaltsam in ein Monster und sorgt auch anderweitig für eine hohe Population der außerirdischen Lebensform, was hier eine junge Frau zu spüren bekommt, die sich später zu einer riesigen Kugel aufbläht, in der sich tausende Würmer eingenistet haben. Eben diese dringen später in die Bewohner von Wheelsey ein und verwandeln diese in mordlüsterne Untote. "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" gelingt es von nun an, durchaus passabel für die Längen der ersten Hälfte zu entschädigen. Mit viel Witz und Ironie wird den Weltraummonstern zu Leibe gerückt, auch ein gewisser Ekelfaktor spielt ab diesem Zeitpunkt eine nicht unwesentliche Rolle. Leute mit schwachem Magen sollten dieses Werk deshalb unbedingt meiden, da gerade die detailreichen Verschmelzungsszenen im Finale nicht unbedingt für diejenigen geeignet sind, die mit derartigen Filmen keine Erfahrungen haben.
Splattertechnisch hält sich der Streifen hingegen eher zurück und wartet, von zwei spektakulären Szenen abgesehen, kaum mit Nennenswertem auf. Das größte Plus des Films ist sicher sein Humor, gerade eine Vielzahl amüsanter Sprüche sorgt für einen gewissen Unterhaltungswert. Von dem abgesehen ist das, was dem Zuschauer hier präsentiert wird, jedoch bestenfalls durchschnittlich. Das meiste hat man schon besser gesehen, so dass das Werk letzten Endes von einer gewissen Belanglosigkeit überschattet wird. Die Schauspieler agieren zudem durchaus unterschiedlich. Gerade von einem Kaliber wie Michael Rooker würde man im Grunde mehr erwarten als das, was er hier zum Besten geben darf, genau genommen wirkt seine Darbietung als Grant Grant sogar ziemlich austauschbar. Nathan Fillion, Tania Saulnier und Gregg Henry spielen hingegen ordentlich auf, gerade letzterer darf dabei in seiner Rolle als leicht vertrottelter Bürgermeister so einige Lacher verantworten.
"Slither - Voll auf den Schleim gegangen" mag kein wirklich schlechter Film sein, bleibt aber insgesamt doch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Gerade die erste Hälfte erweist sich als unnötig schleppend und in die Länge gezogen, während das eigentliche Horror-Spektakel dann sehr schnell über die Bühne geht. Der Splattergrad geht nie über die Dimensionen einer 16 Freigabe hinaus, wirklich auffallend ist hingegen aber vor allem der recht hohe Ekelfaktor des Films, der ihn sicherlich nicht für jedermann erträglich macht. Filme wie "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" gibt es mittlerweile so einige, weshalb es sich im Grunde nicht empfiehlt, ausgerechnet dieses Werk auszuwählen. Fans von Horrorkomödien werden dank eines gewissen Humors zwar letztendlich noch entlohnt, doch aus dem Mittelfeld kommt das Werk leider nicht heraus.