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Ein Gesteinsbrocken stürzt aus den Weiten des Weltraums in ein verschlafenes, amerikanisches Nest. Darin befindet sich eine parasitäre Lebensform, die sich als Wirt den sexuell deprimierten Grant Grant (Michael Rooker) sucht. Jetzt fängt die Scheiße erst richtig an, denn die nächste Handlung des inzwischen sich verändernden Grant besteht darin, mit zwei schlauchförmigen Organen seinen Aliensaft in die ahnungslose, aber willige Brenda Gutierrez (Brenda James) zu pumpen. Danach wird die Grundidee des Films "Feed" hyperbelisiert und aus dem einst schnuckligen Mädel wird die wohl fetteste Frau aller Zeiten. In ihrem riesigen Wanst brüten jedoch schleimige Würmer, die nach dem Platzen des Fleischklopses nun die ganze Gegend unsicher machen. Indem die Würmer richtig schön den Mund penetrieren, bekommen sie die Gewalt über einen Körper und machen die Dorfdödel zu Zombies. Diese haben aber die gesamten Erinnerungen ihres Alphamonsters Grant Grant und lieben dessen Ehefrau Starla (Elizabeth Banks). Allein ein Mann kann der Gefahr nun noch Herr werden: Bill Pardy, gespielt vom Serenity-captain Nathan Fillion.

Die Geschichte ist richtig schön überdreht und abgefahren. Man kann sie zwar nur schwer ernst nehmen, aber das war dem etablierten Drehbuchschreiber James Gunn in seinem Regiedebüt auch gar nicht wichtig. Er erfüllte sich seinen großen Wunsch, einen Film im Stile der 80er Jahre Horrorfilmchen zu machen. Er war sich der geringen Seriösität seines Schaffens von Anfang an bewusst und integrierte deswegen nicht nur zahlreiche Hommagen an seine Lieblingsfilmchen, sondern auch allerlei kleinere oder größere gelungene Witzchen. So ist es natürlich besonders die Spritzigkeit der durchdachten Dialoge, die den Film so unterhaltsam macht. Nathan Fillion blüht dank seiner Erfahrung aus "Firefly" förmlich auf und würde den Film durch seine Aura und die lustigen Sprüche schon fast alleine tragen, doch auch die anderen Darsteller waren mit vollem Elan bei der Sache. Sowohl Michael Rooker als Grant Grant, als auch Elizabeth Banks als dessen Frau passen wunderbar in den Film. Daneben geht Gregg Henry als Bürgermeister zwar etwas unter, seine urkomischen Textzeilen kommen trotzdem gut rüber. Wie auch aus dem Bonusmaterial der von mir konsumierten DVD hervorgeht, war am Set eine außergewöhnlich relaxte Stimmung vorhanden, als handele es sich nicht um Arbeit, sondern um pures Vergnügen. Diese frische Stimmung kann sich zu weiten Teilen auch auf den Zuschauer übertragen.

Natürlich bleibt aber die Story das herausragende Element, mit dem man den Film unter Genreliebhabern leicht anpreisen kann. Auch wenn die Entwicklung eben dieser doch ab und zu das Tempo vermissen lässt, gibt es zahlreiche geniale Szenen. Dabei ist es das Monsterdesign, was einen ganz eigenen Charme versprüht. Es gibt zwar zahlreiche Computeranimationen, vor allem bei den Würmern, doch die Kostume bzw. Masken sind das wahre Highlight. Ein Bild der letzten Mutationsstufe von Grant Grant hat mich auch eigentlich erst so richtig scharf auf den Film gemacht. Für die Masken in "Slither" wurde derart viel Silikon verwendet, dass es zeitweise zu Engpässen im ganzen Land kam. Und Michael Rooker verbrachte für sein finales Aussehen tatsächlich mehr als 18 Stunden unter den Maskendesignern. Auch wenn die Trashkomponente hier am ehesten aufblinkt, wurde wirklich eine grandiose Arbeit abgeliefert.

Die Inszenierung ist ansonsten nicht unbedingt bahnbrechend, aber mehr als solide. Ein paar Kamerafahrten sorgen für gehobene Alternanz und die richtige Stimmung, während die Songauswahl das 80er Jahre Setting hervorhebt.

Also kann ich die mit 20 Millionen Dollar doch eher teure Trashproduktion nur jedem Fan von humorigem Ekelgrusel ans Herz legen. Die Geschichte ist schön abgedreht, die Figuren sind sympathisch und (für das Genre) erstaunlich wenig ausgelutscht, die Darsteller hochmotiviert und Schleim sowie versaute Organe gibt es im Überfluss. Nur einige tranige Szenen kurz vor dem Ende trüben den Gesamteindruck.

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