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Es ist schon wahr: Aus Brasilien oder auch aus Argentinien hätten viel mehr Exploitationfilme kommen müssen. Leider wird das in solchen Ländern immer ganz besonders eine Frage des Geldes gewesen sein... Viel gutes Potential ging dabei verloren, was man auch an "Ritual of Death" erkennt: Eine kleine aber feine Splatterperle, die ganz deutlich auf den Spuren solcher Vorbilder wie "Blood Feast" oder auch dem "Mardi Gras Massacre" wandelt.

Auch hier geht es um rituelle Opferungen gepaart mit ziemlich deftigem Kannibalismus. Regisseur Fauzi Mansur war wohl eines kleines Mastermind in Sachen Trash und Erwachsenenkino aus dem Land des Zuckerhuts. Vor allem gegen Ende haut er dem Zuschauer so manchen derben wie morbiden Effekt um die Ohren, so dass einem schon mal die Spucke wegbleibt. Seltsame Körperdeformierungen, Fontänen von Schleim oder eine Badeszene, die es wahrlich in sich hat, seien als Stichpunkte genannt. Manches ist wirklich "seen to be believed", sowohl der Kostümschneider als auch der FX-Koordinator haben eine solide Arbeit gemacht.

"The Ritual of Death" war Mansur´s vorletzter Film bevor nach langer Schaffenspause noch eine romantische Komödie folgen sollte. Seit dem herrscht absolute Funkstille. Mit diesem unbekannten Schocker ist ihm jedenfalls eine gelungene Gradwanderung zwischen beinhartem Trash, Sex und surrealem Horror geglückt. "Have you ever had an Egyptian Feast?", fragt Fuad Ramses im Original von Herschell Gordon Lewis. In "The Ritual of Death" lernen die Theaterpüppies in ägyptischen Kostümen das Tanzen, was ebenfalls hübsch anzusehen ist wie Gore-Szenen ordentlich auf die Zwölf hauen.

Fazit: Mal wieder ein echter kleiner Geheimtipp, der vor allem ab der zweiten Hälfte mächtig anzieht. Okkultismus, Blutsudeleien und eine leicht verrückte Inszenierung: Exploitation-Herz, was willst Du mehr?

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