Review

“Roadkill” schafft es binnen 15 Minuten mehr zu schockieren als es manch andere “Backwood” Filme in 1 ½ Stunden tun; wie es sich gehört dreckig und düster, ja vielleicht geht Van Bebber den Weg zu Ende den Tobe Hopper mit “Texas Chainsaw Massacre” betrat. Ohne Frage, dieser Kurzfilm funktioniert trotz seines Minimalismus an Handlung, eher einer kurzen Bestandsaufnahme eines Psychopathen, sehr gut. Ähnlich wie bei “Maniac” wird der Freak von der Kamera nicht aus den Augen gelassen, beobachtet ihn beim Alltagsgeschehen. Kaputter Typ, kaputte Wohnung, kaputte Bilder: Maden winden sich in fleischlichen Überresten, Ratten lungern an der Couch, dazwischen sitzt John Martin, säuft Bier und guckt TV. Als ob dies noch nicht der Kaffeesatz einer zumindest bewohnbaren Behausung wäre - abgezogene Gesichter schmücken die blutbesudelten Wände, die Optik eher in eine Schlachterei passend. Derer wandelt sich dieses Zimmer später, nachdem Martin ein Pärchen mit Panne in seine Wohnung gelockt hat, beginnt er vor den Augen des Mädels ihren Freund zu häckseln - sie selber steckt in einem Knochengerüst auf einer riesigen Herdplatte! Diese F/X sind sehr graphisch und werden durch die nihilistische Atmosphäre des scheinbar ganz normalen Wahnsinns (John Martin isst z.B. Fleischbrocken wie Chips vorm TV) ziemlich verstärkt. Auch der Darsteller des John Martin kommt sehr gut rüber, seine ruhige Art und leicht freakig - behaftetes Aussehen passen. Da Van Bebber mit diesem Kurzfilm Produzenten für einen “echten” Film locken wollte ist das ganze natürlich insgesamt gesehen etwas substanzlos, doch Freunde von heftigen Hinterwäldler-Filmen werden hier kurz und krass bedient.

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