New York: An einem renommierten Tanz-Institut tanzen sich die Schüler, die allesamt auf ihren großen Durchbruch im Business hoffen, buchstäblich um Kopf und Kragen, denn ein unheimlicher Mörder mischt den Kurs der Dozentin Candice auf. Der Unbekannte tötet die vornehmlich weiblichen Studenten, indem er ihnen eine überdimensionale Hutnadel direkt durch die Brust ins Herz sticht. Versucht da etwa einer der Tänzer seine Chancen bei einem bevorstehenden Eignungstest zu verbessern, indem er die ungeliebte Konkurrenz ausschaltet? Lieutenant Borges ermittelt munter drauf los und entdeckt schon bald, dass das Motiv hinter den Taten ein ganz anderes ist... "Murder Rock" ist eines der enttäuschendsten Werke Lucio Fulcis, denn anstatt sich mit der für ihn typischen, splatterigen Detailverliebtheit erneut seinen phantastischen Horror-Stoffen zu widmen, bringt der Italo-Gore-Papst hier nur einen sehr langatmigen Möchtegern-Giallo zustande, bei dem nicht mal die wenigen Morde für Aufmerksamkeit sorgen können und der im besten Fall noch als lahmes Thrillerchen durchgeht. An die Stelle der grotesken Blut-Szenen, wie man sie aus Evergreens wie "Geisterstadt der Zombies" oder "Ein Zombie hing am Glockenseil" noch gut vor Augen hat, rücken diesmal nämlich - auf Geheiß der Produzenten, die sich wohl an den Erfolg von "Flashdance" anhängen wollten - breit ausgewalzte Tanz-Sequenzen, bei denen sich die verschwitzen Mädels in ihren engen Klamotten redlich abmühen, der Kamera einen guten Blick auf die wichtigsten Körperteile zu verschaffen. Leider ist das alles nur quälend langweilig und zudem mit einigen wirklich abscheulichen Songs der Marke "Ohrwürmer aus der Hölle" unterlegt (aus der Feder von Keith Emerson, no less!), bei denen sensible Naturen wohl ebenso sehr Gefahr laufen, ihr Frühstück wieder von sich zu geben, wie bei Fulcis berüchtigten Eye Violence-Momenten. Wer ob des Handlungs-Ortes New York nun darauf hofft, dass in Sachen Atmosphäre und Lokalkolorit an "Der New York Ripper" angeknüpft werden könnte, der guckt in die Röhre, denn hier sollen lediglich ein paar Außenaufnahmen und Establishing-Shots der New Yorker Skyline (vermutlich von der Second Unit schnell übers Wochenende geschossen) den Eindruck erwecken, es mit einer waschechten US-Produktion zu tun zu haben. So wirklich für die lasche Murder-Mystery erwärmen konnte sich Fulci merklich nicht, denn die Angelegenheit ist nicht nur völlig spannungslos geraten, es haben sich auch ein paar eklatante Schnitzer in seine Inszenierung geschlichen, die den Zuschauer abseits der üblichen Zooms fast schon förmlich von einer Szene zur nächsten prügelt, bis dann schließlich die vorhersehbare Auflösung erreicht ist. Nun ja... da wie gesagt auf blutige Spezial-Effekte zur Gänze verzichtet wurde, gibt es wirklich gar nichts, was den durch und durch uninteressanten "Murder Rock" in irgendeiner Form rettet, der folglich luschiger daherkommt als so mancher Sonntagnachmittags-Krimi und für meinen Geschmack innerhalb von Fulcis Filmografie (in der sich ja zugegeben schon ein paar schundige Heuler tummeln) ganz weit unten rumdümpelt. In jedweder Beziehung absolut blamabel.
2/10