Die Story sollte ja hinlänglich bekannt sein. Stallone mimt Judge Dredd, einen Zukunftsbullen, der Polizist, Richter und Henker in einem darstellt. Und seinen Job nimmt er ernst, das kann man wohl hinlänglich behaupten. Eines Tages wird er unschuldig des Mordes bezichtigt und soll lebenslang in ein Gefängnis eingewiesen werden. Auf dem Flug wird das Raumschiff aber von Piraten abgeschossen und ihm geling mit einem Kleinkriminellen die Flucht. Zusammen versuchen sie zurück in die Stadt zu kommen und den Schwerverbrecher Rico sowie den neuen Chief Justice Griffin zur Reson zu bringen. Die wollen die Macht ansich reißen mithilfe eines Geheimen Projekts der Genforschung...
Ich hatte diesen Film bisher nie gesehen, was mich verwundert, denn zur Zeit des Erscheinens war ich bereits absoluter Fan vom ollen Sly. Nun denn, ich habe es endlich nachgeholt - und ich bleibe mit gemischten Gefühlen zurück!
Zum Einen kann man wohl behaupten, dass man hier etliche Versatzstücke aus ROBOCOP findet. Das stört mich im Grunde nicht, aber das Problem ist, dass dieser es zig Jahre zuvor schon geschafft hat, das Alles optisch besser rüberzubringen. JUDGE DREDD ist sicherlich kein Billigfilm! Das sieht man alleine schon am Cast, der von Stallone, über Max von Sydow, Armand Assante, Diane Lane und Jürgen Prochnow reicht. Diese agieren auch allesamt wirklich überzeugend. Man hat aber oft das Gefühl, dass bei den Kulissen ganz schön gespaart wurde! Ich weiß auch, dass es eine Comicverfilmung ist, aber das ändert nichts daran, dass die Plastikkostüme der Judges saumässig billig und lachhaft daherkommen! Das, gepaart mit einigen Sprüchen Stallones zu Beginn, haben schon ein ENORMES Trashpotential! Das behält der Film auch ganz gut bei, weshalb ich den im Leben nicht mit einem super Actioner wie DEMOLITION MAN vergleichen kann und will. (Wurde hier ja getan)
Man kann dennoch sagen, dass das Teil über die Laufzeit von knapp 90 Minuten zu unterhalten weiß - aber länger dürfte er wirklich nicht gehen. Wobei das Finale dann auch schon etwas kurz und abgehandelt wirkt - gerade der Fight zwischen Sly und Assante. Was mich persönlich störte, weil es mir auffiel ohne Ende, und ich auch im Netz bereits etwas darüber gelesen habe: Die Cuts, die anscheinend vorab in den USA gemacht wurden. Etliche Gewaltszenen wirken absolut abgehackt, und anhand des Sounds oder den Überblendungen scheint es auch belegt zu sein, dass man hier die Schere freiwillig zu Gunsten eines Ratings angesetzt hat. Schade, denn die aufgesetzte Gewalt passt richtig gut in die überzogen comichafte Szenerie.
Unterm Strich muss ich sagen er macht mal Spaß, aber nicht durchgehend. Beim Zweiten Sehen wäre bei mir sicher nur noch ein Punkt weniger drin.