Willkommen bei einer filmischen Katastrophe aus dem Reich der Mega-Budgets, die sich von der ersten Minute an abgezeichnet hat.
Man nehme einen Action-Superstar auf dem langsam absteigenden Ast (sprich Stallone) und schiebe ihn in die Realverfilmung eines sogenannten Kultcomics, daß außer in den USA nur den wenigsten Eingeweihten bekannt ist. Aber es spielt in der Zukunft, es ist SF, es hat Action, es muß ein Hit werden. Denkste!
Schon die einleitende und erklärende Schriftrolle läßt Böses ahnen und schon geht's ab in die Mega-City. Als hätten die Macher schon geahnt, daß Stallones eindimensionale Kraftmackerfigur nicht filmdeckend werden würde, suchte man nach einer Identifikationsfigur, damit auch die üblichen Muttis und Pappis den Plot verstehen. Den fand man aber leider in Rob Schneider, einem C-Klasse-Komiker, der hier allen Anwesenden (auf der Leinwand und im Kino) tierisch auf den Wecker gehen darf, weil er an der bahnbrechenden Action ständig was rumzunörgeln hat oder nach Hilfe schreit. Das sollte wohl witzig sein, ist aber schon wegen der berechnenden Art Scheiße.
Dann natürlich brauchen wir Konfliktpotential. Da bedienen wir uns, sehr futuristisch, im Arsenal uralter Polizeifilme, diskreditieren unseren Helden auf infame Weise, sägen gleich seinen Chef mit ab und präsentieren in einem unsäglich grimassierenden Armand Assante, der eh eine leere Hose ist und keine Chance hat, auch noch Stallones Retortenzwilling. Ausgelutscht, äh ausgedacht, hat sich diese Plotte good old Jürgen Prochnow, der bei der Beförderung immer übergangen wurde. Ach, wie innovativ.
Max von Sydow, der Geschasste, marschiert also wie weilend Gandalf in the desert und Stallone ins Gefangenencamp, wird aber demnächst abgeschossen, womit wir Schneider für den Rest vom Film am Arsch haben. Nach ein paar wahnsinnig neuen Mad-Max-Schoten in der Wildernis geht's heim ins Reich, um Jürgen und Konsorten (aka Klone) mal richtig die Hosen auszuziehen.
Natürlich ist da die wackere Kollegin, die das Komplott von innen durchschaut, natürlich wird die Jagd auf den Wiederkehrer eröffnet, natürlich schlagen die Bösen zurück, was dem völlig überforderten Regie-Novizen Danny Cannon Platz für ein paar lächerlich getrickste Flug-Kampf-Szenen gibt, ehe es zum Schlußkampf in der eingebauten Freiheitsstatue kommt, wo Onkel Sly den Klonen (die wie eine Mischung aus Billigmumie und Albinogorilla aussehen) dann den Rest gibt.
Daß dieser bis zum Gehtnichtmehr ausgelutscht und überall geklaute Schund dann an der Kasse bärig floppte, hindert einige Niveaulose immer noch nicht daran, diverse One-Liner aus diesem Film für weiterhin originell zu halten. Wenn wir es von der ideologischen Seite anpacken, wird's vielleicht sogar noch faschistoid diskutierbar, allerdings reicht die patriotische Endzeitgrütze, die hier aus allen Löchern quillt schon aus, um im Gehirn endgültig den Stecker zu ziehen. Für Anspruchslose und alle, die glauben, ein großes Budget mache immer einen respektablen Film. (3/10)