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Wenig mitreißende Comicverfilmung mit Sylvester Stallone

In der Zukunft ist das Gesetz in der Hand sogenannter „Judges“, die Polizisten, Staatsanwälte und Vollstrecker in Personalunion sind. Der beste von ihnen ist Judge Dredd. Das reicht natürlich nicht für einen Film, also muß eine Verschwörung her, die von Jürgen Prochnow initiiert wird. Dredd wird des Mordes angeklagt und soll im Gefängnis verschwinden, derweil „uns Jürgen“ die Leitung der Behörde übernimmt. Jaja, die Deutschen, immer gut, wenn es um Behörden, Leitung derselben und Neuorganisation des Beamtentums geht. Dredd gelingt aber die Flucht aus dem Gefangenentransport, und zusammen mit einer loyalen Polizistin und einem Kleinkriminellen vereitelt er die Verschwörung – auch wenn sein Bruder, der willige Helfershelfer des Bösen, dabei umkommt. Aber das Gesetz muß immer aufrechterhalten werden...

Mit den Comicverfilmungen ist das immer so eine Sache. Sie treten immer mal wieder auf ( in jüngster Zeit gehäuft, siehe Batgirl, Hellboy und Spiderman 2 ), sind von meist unterschiedlicher Qualität und können, und das ist jetzt ganz subjektiv, mich selten begeistern. So ein Fall ist auch Judge Dredd, der locker ans untere Ende der Stalloneskala gehört. An sich wäre die Story ja gut für einen rasanten Actionfilm gewesen, aber irgendwie leidet der Film unter der schleppenden Sprechweise Stallones und der absolut überzogenen Darstellung der beiden Unholde, wobei sich Jürgen Prochnow hier ganz besonders hervortut – im negativen Sinn. Selten hat das deutsche Schurkengesicht übler aufgespielt als hier, mit bellender Stimme ( im Original natürlich ) erinnert er an die glorreichen Zeiten der deutschen Armee, ganz schlimm ist das.

Aber auch die Trickeffekte, ausschlaggebend für einen Science-Fiction-Actionfilm, sind von teils sehr schlechter Qualität, hervorzuheben hier das Verfolgungsrennen der fliegenden Mopeds, da hat man bei Star Wars geklaut, aber miserabel noch dazu. Auf der Habenseite sind ein paar nette Keilereien, der eine oder andere typisch coole Oneliner – das hatten sie damals alle, die Muskelbuben der ausgehenden Achtziger. Nett ist auch der Auftritt von Rob Schneider, der dem öden Geschehen noch ein wenig Humor einflößt, auch wenn viele Menschen behaupten, sein Auftritt wäre etwas nervig. Naja, ist halt eine Comicverfilmung, und ganz schlecht auch nicht – grandios sind die Kostüme, immer diese hautengen Anzüge...sind alle schwul, die Polizisten der Zukunft - gerade mal noch 5/10.

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