Robinson und seine wilden Sklavinnen (1972)

Reif für die Inseln? In dieser Sexklamotte ist Robinson Crusoe Deutscher, Apotheker von Beruf, heißt Schmidt und hat einen sprechenden Schimpansen. Außerdem sitzt ihm ständig die Sippe im Genick, die dauermosernde Schwiegermutter allen voran. Zeit also, sich entsprechend auszuklinken und auf eine einsame Insel zu ziehen, wo gleich drei Traumfrauen auf ihn warten...

Gerne hätten die Drehbuchschreiber ihren Protagonisten einpaar gepfefferte Phrasen in den Mund gelegt. Doch das gelingt genauso wenig wie das Unterfangen, eine nur halbwegs brauchbare Handlung auf die Beine zu stellen. So stolpert dieser Robinson von einer Szene in die nächste, um sich dabei entweder mit seinem Affen zu unterhalten oder von diversen weiblichen Nackedeis umgarnt zu werden. Glücklicherweise sinkt dieser Streifen niemals auf das erbärmliche Niveau sämtlicher Lederhosen-Klamotten ab, doch sind richtig gute Gags eine echte Mangelware: Nach einem Medikamentenvertausch wachsen einem Mann Titten und seiner Frau ein Bart, weniger später versuchen der Schimpanse und ein Papagei sich ein pointiertes Wortgefecht zu liefern.

Immerhin: Für einen Jess Franco sind die Production Values ganz okay. Die einsame Insel sieht wirklich wie ein solche aus und nicht wie botanischer Garten. Regular Paul Mueller ist als Kannibalenkönig eine Ulknummer für sich, Andrea Rau macht gelegentlich einen auf deutsche Laura Gemser. Mit viel gutem Willen kann man in "Robinson und..." ein gar nicht mal unsympathisches wie frivoles Komödchen sehen, das jedoch zunehmend verflacht und ins Langweilige abdriftet. Auch wenn sich Franco merklich um ein gewisses Tempo bemüht hat. Unterschiedliche Fassungen existieren wohl auch hiervon...

Gesamteindruck: Gerade noch vier Punkte wert...