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Nicht erst im Golden Age of Porn waren Kostüm-Sexfilme irgendwie schon immer ein besonders Schmankerl. Wird dann auch noch gesungen, kann es mitunter ziemlich gefährlich werden, wobei "Cinderella" (OT) die Kurve ganz gut kriegt. Allerdings ereilt einen der Verdacht, dass längst nicht jeder Darsteller seine Gesangseinlagen selbst absolviert hat, klingt doch sehr vieles nach Playback.

In dieser früher Charles Band-Produktion wurde das klassische Märchen zum schlüpfrigen Musical umfunktioniert. Der Humor ist infantil bis höchst albern, ohne dabei ins Unerträgliche abzudriften. Nicht selten wird diese Cinderella-Version jedoch zur totalen Travestie gemacht.

Trotz des für einen HC-freien Sexfilms äußerst beachtlichen Produktionsaufwandes pendelt die Story monoton ständig zwischen Nudity und Singsang hin und her, ohne viel weiteres Interessantes zu bieten. Dass ist natürlich ärgerlich, zumal die Production Values mehrfach echten Mainstream-Standard erreichen: Es gibt Massenszenen, aufwändige Kostüme und ebensolche Kulissen. Nach dem "Haus mit dem Folterkeller" lies es der eigentlich im Mainstream beheimatete Film- und TV-Darsteller Michael Pataki im Exploitation-Genre nochmals krachen und lieferte obendrein solide Handwerkskunst ab, was die Inszenierung anbelangt.

Gerne hätte man auch diese Cinderella in Höhenlagen wie etwa "Flesh Gordon", "Caligula I & II", "Viele Gesichter hat der Tod" oder auch "Zorro und seine lüsternen Mädchen" gesehen, doch blieb ihr dieses Glück verwehrt. Das liegt daran, dass ein Film nicht nur Titten und schlüpfrige Songs, sondern auch ein ordentliches Skript benötigt - selbst in diesen cineastischen Gefilden. Als 70s-Kuriosität kann man "Die tolle Geschichte der C." mit Abstrichen dennoch durchgehen lassen. 5 von 10 Punkten.

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