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John McTiernans „Predator“ stand ganz offensichtlich Pate für diesen Streifen, der mit einem äußerst geringen Budget von geschätzten 150.000 Dollar realisiert wurde. Nun lässt das nicht automatisch auf die Qualität des Streifens schließen, doch die minderwertigen Effekte bilden beileibe nicht das einzige Manko dieses amateurhaften Ergusses.

Drei Paare wollen sich am Wochenende einen Bootstrip gönnen und zu einer kleinen Insel übersetzen, als offenbar ein Meteorit auf die Erde knallt, aus sonnigem Wetter Sturm und Dunkelheit entsteht und die jungen Leute gerade noch so bis zum Leuchtturm kommen.
Das dort ansässige Paar hilft zwar umgehend, doch noch ahnt die Gruppe nicht, dass übel wollende Aliens in den Startlöchern stehen.

Wie sehr sich eine minimale Laufzeit von gerade einmal 73 Minuten hinziehen kann, beweist vorliegender Streifen in jeder Hinsicht.
Die oberflächlichen Figuren bringen lediglich einen Sprüche klopfenden Zyniker hervor, während die übrigen teilweise kaum zwei Sätze von sich geben, welche dann auch noch arg lächerlich anmuten. Lediglich Leuchtturmwärter Roy taugt einigermaßen als Sympathieträger.

Die ersten Bilder auf dem Boot nerven zunächst aufgrund mitgeführter Handkamera, die später glücklicherweise außen vor gelassen wird, denn ein unruhiger Seegang ist nichts dagegen. Aber auch im Verlauf liefert die Kamera nur allzu selten effektive Blickwinkel, filmt in unzureichender Beleuchtung und hält nur zögerlich drauf, sobald die Monster in Erscheinung treten.

Jene wurden mit etwas Latex aus dem Fundus der Fünfziger übergepinselt, während man sich erzählerisch der altbekannten Variante - Alien berührt Mensch und dieser wird daraufhin böse, doch keiner aus der Gruppe merkt es - widmet. Ist zwar ebenfalls ein storytechnisch altes Vehikel, funktioniert auf dramaturgischer Ebene immerhin einigermaßen.
Die dazugehörigen Effekte versagen hingegen völlig, denn grün leuchtende, von außen angestrahlte Augen als Merkmal von Bösartigkeit, erzielen nun nicht gerade die angestrebte Wirkung von Gänsehaut oder gar Angstzuständen beim Betrachter.

Es bleibt alles eine Kindergarten-Vorstellung: Die hölzern agierenden Mimen bringen kaum einen glaubhaften Satz über die Lippen, die mühevoll zusammen gekleisterte Geschichte birgt weder Atmosphäre noch Kniffe und bei alledem mangelt es bis zum letzten Drittel arg an Bewegung. Erst da kommt es zu kleinen Fights, was schon recht dämlich aussieht, wenn ein gestandener Kerl ein paar von einer zierlichen Blondine gelangt bekommt. Ferner ist noch eine Gegenwehrmaßnahme mit Anlocken und Dynamit im Spiel und eine sogar recht taugliche Abschlussszene, welche das Ausmaß des Meteoriteneinschlages zu veranschaulichen sucht.

Nützt aber alles nichts mehr, auch wenn die sympathischen Outtakes untermauern, wie locker familiär der Dreh phasenweise abgelaufen ist. Denn inszenatorisch ist das Niveau unterirdisch, (un)freiwillige Lacher sind fast keine zu verzeichnen, während die Effekte auf ganzer Linie versagen und noch nicht einmal Trash-Charme aufkommen will. Hinzu gesellt sich eine erschreckende Blutleere aufgrund ausbleibender Gräueltaten und eine minimale Ausstattung, bei der allenfalls der Leuchtturm noch einigermaßen tauglich erscheint.
Wenn am Ende gar der Score mit komplett fehlenden Flächen und lahmen Beats nur müde nebenher läuft, weiß man, dass dieses billige Machwerk selbst leidgeplagten Freunden von Schundfilmen zuviel sein dürfte.
2 von 10

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