Vom reißerischen deutschen Titel wollen wir erst einmal Abstand nehmen und uns stattdessen "The Ballad of the Cable Hogue" widmen, einem heiteren und versöhnlichen Film, dem eigenen Lieblingsfilm von "Bloody Sam" Peckinpah, der hier ein einziges Mal ganz nach seinen persönlichen Vorstellungen arbeiten und fertigstellen konnte. Und tatsächlich entsteht das Gefühl, daß Peckinpah jeden Moment so gestaltet hat, wie es ihm gefiel; so wechselt der Film je nach Belieben, zwischen klassischen Western-Sequenzen, bitterem Realismus, komödiantischen Slapstick-Einlagen und poetischen Momenten, vom leichtfüßigen Musical zur aufrührenden Tragödie, und nimmt sich dabei stets genau an jenen Stellen die Zeit, wo sie gehabt werden will.
So entsteht das merkwürdige Gedicht vom kautzigen Cable Hogue (Jason Robards jr.), der aus einem Wasserloch in der Wüste seine "Cable Springs" , eine Raststation, errichtet und damit bares Geld macht. Dabei zur Seite stehen ihm der lüsterne Priester Joshua (hinreißend gespielt von David Warner) und die Hure Hildy (Stella Stevens), Cable's romantische Liebe, die Stadt-Schwärmerin, welche die Frage aufwirft, was so ein einsamer Fels, der mitten in der Wüste zu Wohlstand und Größe gedeiht, denn eigentlich Wert ist. Ja gibt es denn überhaupt noch einen richtigen Platz im späten, modernisierten Westen, für solch einen Mann wie Cable Hogue?
Fazit: Sam Peckinpah, so einfühlsam, so schön und ungezwungen, wie es ihn viel zu selten gab. Sein geheimes Meisterwerk.