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Die Story von „Haze" ist schnell zusammengefasst. Ein Mann wacht in einem unterirdischen Steinlabyrinth auf. Er hat keinerlei Erinnerung wie er hierher kam. Zudem sind die Gänge so eng, dass er gerade mal vorwärts kriechen kann. Nach einer langen Tortur stößt er auf eine Leidensgenossin, die ebenfalls versucht diesem Ort zu entkommen. Doch die vielen Leichenteile, die überall herumliegen, geben wenig Anlass zur Hoffnung...

Da Haze nur fünfzig Minuten lang ist, sei an dieser Stelle nicht mehr verraten, denn es gibt hier wirklich einiges an originellen und teilweise auch kranken Ideen, die man sich aber selbst ansehen sollte.

Regisseur Tsukamoto Shin'ya ist ja nun schon seit Jahren bekannt für seine abgedrehten Inszenierungen, die teilweise sogar die Werke eines Takeshi Miike noch locker toppen. Auch der Vorgänger „Vital" war insbesondere für westliche Sehgewohnheiten schon arg gewöhnungsbedürftig.
Außerdem sollte man nicht unbedingt an Klaustrophobie leiden, ansonsten bekommt man es hier wirklich mit der Angst zu tun, da diese unterirdischen Gänge so eng sind, dass die Höhle in einem Film wie „Descent" schon als angenehm geräumig bezeichnet werden kann.

Da Shin'ya ein anerkannter Schauspieler in seinem Land ist, übernahm er dann auch gleich die Hauptrolle und meistert diese auch glänzend, denn seine Angst wirkt sehr authentisch und nachvollziehbar.

Wie eigentlich immer in solchen Filmen bleibt das Ende relativ offen, und wenn ich ehrlich bin, ist mir auch nach reichlichem Überlegen keine plausible Erklärung eingefallen, insbesondere nicht für die Stelle mit den Betttüchern auf der Wäscheleine. Auch das lange Interview mit dem Regisseur im Bonusmaterial gibt darüber keinerlei Aufschluss.

So muss man sich zu dem ungewöhnlichen Film und dessen genauso ungewöhnlicher Laufzeit, die irgendwie ein Zwitter zwischen Kurz und Langfilm darstellt, eben seine eigenen Gedanken machen.

Die ersten vierzig Minuten in dem Labyrinth sind jedenfalls super und spannend inszeniert, die restlichen zehn ein dickes Fragezeichen. Mehr ist hierzu nicht zu sagen.

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