Scared – Endstation Blutbad
(Legend Home Entertainment)
Der thailändische Film mausert sich immer mehr zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz auf dem asiatischen Filmmarkt. Nach The Tiger Blade findet nun innerhalb kürzester Zeit ein weiterer wirklich hervorragender Film den Weg in unsere heimischen Videoregale.Entsteht bei Scared anfangs noch der Eindruck, es handele sich um einen Teenie – Studenten - Filmchen, entwickelt sich die Story zu einer wirklich überaus bösen, extrem blutigen Slasher – Schlachtplatte. Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt. Die Story wägt den Zuschauer, oder die geneigte Zuschauerin, immer auf einigermaßen bekanntem Terrain, um ihm/ihr dann unvermittelt den sicheren Boden unter den Füßen weg zu ziehen. Anfangs werden einem die Protagonisten bei ihrer Erstsemester – Party vorgestellt, um dann ihre geplante Fahrt anzutreten. Jedoch ist der geplante Weg, den man mit dem Bus fahren will wegen eines Unwetters gesperrt, so dass man sich für einen unwegsamen Umweg entscheidet (Wrong Turn lässt schön grüssen… eigentlich weiß jeder junge Mensch, dass so was nie gut gehen kann!!!). Dieser führt über eine grenzwertig instabile Brücke, über die ich nicht mal einen Hund jagen würde, aber der großmäulige studentische Rädelsführer meint, dass es klappen würde. Tut es nicht! Der Bus stürzt filmisch äußerst blutig in Fluss, und die überlebenden Studenten müssen ihren Weg nun zu Fuß bewältigen. Hier merken sie ganz schnell, dass der Wald es nicht besonders gut mit ihrer Gesundheit meint, und ein Schnupfen nur das kleinere Übel ist. Selten habe ich eine gruseligere Atmosphäre genießen können als bei diesen an das Blair Witch Project angelehnten folgenden Filmminuten. Hier hat der Film viele denkwürdige Momente, und die Kids werden weiterhin grob dezimiert; anzumerken ist hier, dass sich viele der Studenten in gefährlichen Momenten reichlich dumm verhalten (gibt es in Thailand keinen Numerus Clausus???). In diesem Moment war ich ziemlich froh, dass meine Erstsemester-Fahrt nur in einem Jugendheim in Castrop Rauxel stattgefunden hat, und wir weder Fluss noch Wald über- bzw. durchqueren mussten. Dieses vorzeitige Ableben, diesmal unterstützt durch einen Killer, geht auch in dem nahe gelegenen, jedoch sehr verlassenen Dorf weiter, und Regisseur Pakpoom Wonjinda verzichtet auch hier nicht auf äußerst morbide Momente. Wäre das wirklich geniale und überraschende Ende nicht, man könnte meinen, einen weiteren Teil von Final Destination vor sich zu haben. Aber stattdessen entwickelt sich der Film immer mehr zu einem eigenständigen Vertreter des Slasher- Genres, der ordentlich und gekonnt den Vorbildern Identity, High Tension, Texas Chainsaw Massacre, Evil Dead oder Predator huldigt.Die DVD ist perfekt von der Firma Legend Home Entertainment umgesetzt worden. Das Bild liefert eine vorbildliche Schärfe und gute Werte in dunklen Szenen, der Ton, vor allem die DTS – Tonspur, liefert ein bombastisches, Raumfüllendes Klangerlebnis. Die Verpackung ist ein wirklich edles Schmuckstück in Form eines Steelbooks, welches mit Filz ausgelegt ist. An Extras liegen hier diverse Trailer und TV-Spots vor (dürfen in Thailand solche brutalen Spots im Fernsehen laufen???), des Weiteren gibt es viele kurze Interviews und den obligatorischen Blick hinter die Kulissen. Wer ein Fan guter, überraschender Splatterunterhaltung ist, der ist mit diesem kleinen Schmuckstück des neueren asiatischen Kinos bestens bedient!
CFS