Review

Mehr Action, weniger Grusel


Zehn Jahre nach der ersten mysteriösen Begegnung mit dem „Tall Man“ und seiner Zwergenmonsterarmee heften sich unsere zwei Protagonisten an seine tödliche Spur, die quer durch das amerikanische Hinterland der Kleinstädte führt…

„Phantasm“ war Ende der 70er wirr, düster, etwas amateurhaft, skurril, alptraumhaft und einfach verdammt toll. Mit wenig zu vergleichen. Ein düsterer Film über Verlust und Angst, der zurecht sofort zum Kult wurde. Kein gigantischer Hit a la „Halloween“, aber ohne Frage groß genug um ein Franchise zu starten. Warum es dann doch fast ein Jahrzehnt gebraucht hat für ein Sequel? Schwer zu sagen. In meinem Geburtsjahr 1988 war es dann aber soweit, mit Universal griff Don Coscarelli ein Major unter die Arme und das Budget war um ein Vielfaches fetter als bei seinem eher intimen Original. Leider kam der alte „Mike“-Darsteller (noch) nicht wieder und der surreale Ton des Originals wurde gegen massive Action und fast „Elm Street“-artige Monstereffekte eingetauscht - doch im Grunde rockt „Phantasm II“ trotz mehr Mainstreamappeal dennoch ordentlich. Kein Wunder, dass dieser Part II bei einigen Fans den beliebtesten Teil abgibt. Reggie nimmt endgültig das Ruder in die Hand, es krawummt exzellent an allen Ecken und Enden, der Tall Man wirkt größer und beängstigender denn je. Was für eine Ikone Angus Scrimm einfach war! Außerdem feiert die vierläufige Pump hier ihre Premiere und die Serie samt Mythos und Worldbuilding kommt gefühlt jetzt erst richtig ans Rollen. Und wie immer gewinnt das Böse am Ende schockierend immerhin kurzzeitig. Glas berstet. Diabolisches Lächeln. Is this all a Dream? - No, Boooyyyy!

Fazit: eine für die 80er typische Fortsetzung - lauter, bleihaltiger, aufwändiger und größer. Aber immer noch mit genug von dem speziellen „Phantasm“-Flair. Eine völlig solide Fortsetzung - wenn man die bei dem Franchise fest eingebauten Logikschwächen nicht allzu sehr auf sich wirken lässt…

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