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Nachdem der junge Mike (Michael Baldwin) beide Eltern und seinen großen Bruder Jody an den übernatürlichen Dimensionenspringer Tall Man (Angus Scrimm) verloren hat, sieht sich Mike wie aus einem Traum erwachend damit konfrontiert, dass sich seine Erlebnisse um den Überlebenskampf nur in seiner Fantasie zugetragen haben. Nach einem abschließenden Gespräch mit Reggie (Reggie Bannister), einem guten Freund der Familie, geht Mike auf sein Zimmer, wo der Tall Man auf ihn lauert und in einen Spiegel zerrt. Boom! Nahtloser Übergang zu Teil 2: Mike (dieses Mal: James Le Gros, LIVING IN OBLIVION, GEÄHRLICHE BRANDUNG) wird nach Jahre langer Seelenklempnerei aus der Psychiatrie entlassen. Zusammen mit Reggie nimmt er erneut die Fährte des Tall Man auf. Auf ihrer Reise quer durch die USA müssen sie feststellen, dass der große Leichenwagenfahrer bereits mehrere Friedhöfe geplündert hat, um seine Armee der Untoten zu vergrößern. Mehr noch: Liz, eine junge Frau, mit der Mike telepathisch in Kontakt steht, sendet Hilferufe. Droht ihr dasselbe Schicksal wie Mike in Teil 1...

Die PHANTASM-Reihe - ultradüsterer Grusel, unumgänglicher Kult und wegweisend in Sachen 80's-Horror. Und das, obwohl eigentlich niemand so genau sagen kann, um was es eigentlich geht. Hier ein Versuch: Um den Tall Man, einen Außerirdischen bzw. Dämon in Menschengestalt, der in einem Mausoleum wohnt, Tote in Fässern zu Mönchskutte tragenden Zwergen presst, nebenbei aber noch diverse andere Formen von Untoten zu seiner Heerschar zählt. Er kann ganz allein einen Sarg schleppen, hat scharfen Senf als Blut (wie die Aliens) und supercoole Waffen, die Spheres, fliegende Metallkugeln, die im Schweizer Taschenmesser-Stil verschiedene Messer und Bohrer ausfahren können, sich armen Menschlein in die Stirn fräsen und apokalyptische Blutfontänen verursachen. Ziemlich geil!

Regisseur Don Coscarelli (BUBBA HO-TEP, JOHN DIES AT THE END) ließ sich ordentlich Zeit mit seiner Fortsetzung. PHANTASM 2, der so ungefähr als der beste Teil der Reihe gilt, füllt viele inhaltliche Lücken des Vorgängers, ist unabhängig betrachtet und ohne Teil 1 gesehen zu haben aber mitunter nicht vollends verständlich. Es tauchen viele bekannte Elemente auf, so der weiße Raum, das surrende Stimmgabel-Portal und die fliegenden Killerkugeln. Eine Konstante, die sich bislang durch alle Fortsetzungen der PHANTASM-Reihe zog, sind die Schauspieler Reggie Bannister und – allen voran - „Tall Man“ Angus Scrimm, ohne den das Konzept undenkbar scheint.
Teil 2 stellt in vielerlei Hinsicht aber auch eine saftige Erweiterung zu Teil 1 dar: Mike und Reggie rüsten sich bis an die Zähne für ihren Kampf mit dem Bösen, im Gepäck u.a. Flammenwerfer, Akkuschrauber und vierläufiger Schrotflinte (Bäm!). Der Streifen bietet mehr Action und FX, siehe z.B. ein Kettensägenduell, eine Spina-Bifida-Tussi, eine Schmelz-Szene und ein Pfaffe, dem das Ohr abgesäbelt wird. Man bekommt die Dimension bzw. den roten Höllenplaneten zu Gesicht, wohin der Tall Man die gnomifizierten Leichen teleportiert. Es ist der Teil, in dem Reggie zum notgeilen Bock avanciert und Anwandlungen eines Komödientrottels erfährt. Eine Entwicklung, die in Teil 3 leider noch stärker zum Tragen kommt.

Der Streifen lief Anfang der 1990er (vor über 20 Jahren - WAAAH!) neben Krachern wie NIGHTMARE ON ELM STREET, PROM NIGHT 3 und DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN im Rahmen von RTLs Freitag-Nachtprogramm „Hildes wilde Horror Show“. Seinen Kultcharakter zieht DAS BÖSE 2 ganz klar aus dieser Zeit. Zumindest für mich. Und diejenigen, die sich noch daran erinnern können, wie sie als Dreikäsehoch völlig verstört, aber wie gebannt, vor der Mattscheibe hingen, werden mir gewiss zustimmen. Aber selbst aus heutiger Sicht betrachtet, handelt es sich noch um einen überaus genialen Horrorfilm, der mit Gore, hauptsächlich aber mit Atmosphäre punktet, welche er der Extraportion Finsternis und dem Mark und Bein durchdringenden Titelsong verdankt. Wohl eines der besten Horror-Themes überhaupt!

Erweitert den Horizont in Sachen Dunkelheit und Alptraumhaftigkeit. Dabei um einiges geradliniger und poppiger als sein Vorgänger und dank Hemi Cuda noch mit leichtem Roadmovie-Touch. Ein moderner Horrorklassiker mit großem Mann, bösen Zwergen und schnellen Kugeln. 
Mit einem Wort:
Kult!

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