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Mike wurde nach den Geschehnissen im ersten Teil in eine Psychiatrie eingeliefert und wird nun entlassen, da er vortäuscht einzusehen, all die Grausamkeiten nur geträumt zu haben, doch kaum aus der Anstalt geht er zusammen mit seinem Kumpel Reggie wieder auf Tour, um dem durch die Gegend wütenden Tall Man Widerstand zu leisten.

Der zweite Teil ist derjenige aus der Phantasm-Reihe, den ich in meinen jungen wilden Jahren am häufigsten geschaut habe. Teil 1 und 2 liefen damals im Rahmen von "Hildes wilder Horrorshow" und während mir beim Vorgänger der komplette Schluss fehlte (ich berichtete), hatte es bei "Das Böse 2" der Anfang nicht auf meine TV-Aufnahme geschafft. Nunja, inzwischen gibts den Film ja in voller Länge in diversen Auswertungen.
Obwohl zwischen den beiden Filmen 9 Jahre liegen, ist es Don Coscarelli gelungen, einen lückenlosen Übergang zwischen diesen zu erzeugen. So gibt es zu Beginn einen kurzen Rückblick und es geht nahtlos weiter im Programm.
Die Grundstory hat sich gegenüber dem ersten Teil nicht geändert. Wieder setzen Reggie und Mike alles daran, um die Machenschaften des Tall Man zu stoppen, der durch die Gegend zieht und aus den Leichen seine graumsamen Mordzwerge herstellt. Hinzugekommen ist eine weitere Figur auf der Seite der Guten in Person von Liz, die wie Mike die Fähigkeit besitzt, in Träumen zukünftige Ereignisse zu sehen, weswegen sie ebenfalls auf der "Noch zu erledigen"-Liste des "Großen Mannes" steht. Die unausweichliche Liebelei zwischen Liz und Mike bleibt im erträglichen Bereich und sorgt in einer Szene für eine interessante Kommunikation ohne Lippenbewegungen auf der Traumebene.
Die Darsteller machen ihre Aufgabe sehr gut. An James LeGros als Mike muss man sich erst gewöhnen, denn Michael Baldwin hat diese Rolle nicht wieder bekleidet, aber da diese Neubesetzung sich schauspielerisch keine Patzer leistet, passt das schon und die bereits bekannten Reggie Bannister als Reggie und der großartige Angus Scrimm als Tall Man glänzen in gewohnter Weise.
Athmosphärisch ist das Ganze auch wieder sehr düster, unheimlich und dicht inszeniert und die Grenzen zwischen Traum und Realität sind nie deutlich zu erkennen. Orte wie verlassene Städtchen, dunkle Friedhöfe und langgängige Krematorien sind ideale Schauplätze für diesen Horroralbtraum und werden durch die stimmige Musik, die gelungene Beleuchtung und die gute Kameraführung schön in Szene gesetzt.
Action- und effektetechnisch legte man diesmal noch eine Schippe zu. So gibt es einige Explosionen, eine Autoverfolgungsjagd mit Crash und ein reichhaltiges Waffenarsenal bestehend aus Granaten, allerlei Schusswaffen, Flammenwerfern und Motorsägen, mit denen dem Bösen der Kampf angesagt wird. Für meinen Geschmack ist das etwas zu viel Action, denn ich mag eher die ruhigere Horrorerstimmung des ersten Teils. Die Effekte häufen sich dann vor allem im Finale, wo es Splattereien wie den Einsatz der bekannten Sphären, Motorsägenduelle, zerballerte Zwerge, abgehackte Hände, berstende Augen und zerfließende Personen zu sehen gibt. Diese Effekte sind sauber umgesetzt durch schöne Latexmasken und Handgemachtes und unterm Strich sehr ansehnlich.

Insgesamt ist "Das Böse 2" eine würdige Fortsetzung, die lauter und härter als der erste Teil ausfällt und dabei hinsichtlich dessen traumatischen Horrorathmosphäre nur wenige Abstriche macht.

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