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Ich weiß noch genau wann und wie ich Das Boot das erste Mal erlebte. Es war Weihnachten, ich war knapp 10 Jahre alt und ARD brachte die 3teilige Version von diesem meiner Meinung nach besten Antikriegsfilm aller Zeiten neben Platoon. Es gab furchtbar Streit zwischen meiner Großmutter und meinem Vater, weil sie nicht verstehen konnte warum dieser mir erlaubte, diesen Film zu sehen.
So beeindruckt wie dieser Film und emotional berührt hat mich seit dem kaum wieder ein Film.

Bei diesem filmischen Meisterwerk stimmt einfach alles. Das beginnt bei der Musik. Alleine die Anfangssequenz mit leiser Musik, die immer lauter wird und plötzlich erscheinendem U Boot ist fantastisch gemacht. Die Musik ist nie aufdringlich aber extrem eingängig. Nicht umsonst hatte später eine etwas abgewandelte Technoversion riesigen Erfolg.
Die Ausstattung ist fantastisch. Mit damals einmaligem Aufwand für einen deutschen Film wurden drei Modelle des U Boots gebaut und das Modell für die Innenaufnahmen bis ins kleinste Detail nachempfunden. Wenn man sich die Zeit nimmt, und aufmerksam den Film schaut, dann erkennt man faulende Würste unter der Decke baumeln, überall stehen Konservendosen rum, altes Geschirr etc. Auch die Ausstattung der Schauspieler mit Kleidung und Ausrüstung ist perfekt und verstärkt die Illusion, hier eine Dokumentation oder einen Realfilm zu sehen anstatt etwas Nachgestelltes.

Die Schauspieler, was soll man zu dieser Besetzungsliste noch sagen. Alle deutschen Schauspieler die Rang und Namen haben sind vertreten, und spielen als hinge Ihr Leben davon ab. Das beginnt bei Jürgen Prochnow, der den Kapitän spielt, mit dem Regime hadert, aber trotzdem versucht, seinen Auftrag zu erfüllen, auch um seine junge und unerfahrene Mannschaft zu schützen und wieder heil nach hause zu bringen.
Herbert Grönemeyer als am Anfang noch froh gestimmter Kriegsberichtserstatter, der gar nicht weis was auf ihn zukommt und dann erfahren muss, das an diesem Feldzug nichts heroisches ist sondern nur einzelne Menschen, die versuchen, ihr Leben zu retten.
Klaus Wennemann als gebrochener Leitender Ingenieur, der sich nach seiner Familie sehnt, und der immer wieder durch Improvisation und Einsatz versuchen muss, das Boot vor dem Untergang zu retten.
Das sind nur einige Beispiele. Bei diesem Film gibt es wirklich keinen einzigen schlechten Schauspieler, alle sind perfekt.

Das ist wohl auch der Grund für die atmosphärische Dichte. In keinem anderen Film erlebt man die Schrecken des Krieges so am eigenen Leib, kann sich mit den Protagonisten, die verzweifelt um ihr Leben kämpfen, so gut identifizieren. Das Ende ist wie ein Schlag vor den Kopf und hat mich damals zu Tränen gerührt, und auch heute noch ist man tief betroffen, würde sich ein Happy End wünschen für die Menschen, mit denen man so lange mitgelitten und mitgehofft hat.

Fazit, einer der besten Filme aller Zeiten, mit Sicherheit der beste Antikriegsfilm und beste deutsche Film aller Zeiten.
Pflichtprogramm für jeden!

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