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Eine wirklich traurige Bilanz, wenn man sieht, dass nur 10000 von circa 40000 deutschen U-Booten zurückkehrten. La Rochelle 1941 läuft das U-Boot U 96 unter Captain Henrich Lehmann-Willenbrock (Jürgen Prochnow) aus. Neben der fünfzig Mann starken Mannschaft ist noch der Korrespondent Lt. Werner (Herbert Grönemeyer) mit an Bord. Die Fahrt wird zu einem Alptraum. Nach der Novelle von Lothar-Günther Buchheim, der hier wahre Erlebnisse verarbeitete. Wolfgang Petersen schrieb auch das Drehbuch und erzielte mit "Das Boot" nicht nur nationale, sondern auch internationale Erfolge. Zusätzlich verpflichtete man die komplette deutsche Prominenz. Neben Jürgen Prochnow als Captain und Herbert Grönemeyer als Berichterstatter, agieren Heinz Hoenig, Martin Semmelrogge, Uwe Ochsenknecht, Claude-Oliver Rudolph, Jan Fedder, Ralpf Richter, Oliver Stritzel und Klaus Wennemann. Eine Rige die sich gewaschen hat und durch ihre glaubwürdige Verkörperung der einzelnen Charaktere sehr zur Intensität des Films beiträgt. Es gilt hier keine Helden, oder patriotische Amerikaner zu verkörpern, sondern Deutsche die auch gerne mal den Krieg hinterfragen. Ganz besonders Captain Lehmann lässt kein gutes Wort am Krieg und dem Führer. Nach dem Ansehen dieses Kriegsdramas fragt man sich: Warum zum Teufel ließ man sich überhaupt in solch ein U-Boot pferchen. Hier hat Petersen brillante Arbeit geleistet, denn ich kenne keinen U-Boot Film, wo die Kulisse so klaustrophobisch und authentisch dargestellt wird. Die damaligen U-Boote waren für die fünfzig Mann Besatzung viel zu klein. Der Großteil der Mannschaft musste sich ein Bett teilen, nur Lt. Werner, der Captain und die ersten Offiziere hatten ihre eigenen Betten, nebst Kombüse zum Essen. Es ist wirklich faszinierend wie real Peterson dieses Szenario gelungen ist. Da man nicht genügend Stauräume hatte, musste man diverse Lebensmittel einfach an die Decke hängen, schon krass wenn in der Kommandozentrale der Schinken und die Salami von der Decke hängt. Ausserdem gab es für die fünfzig Mann nur eine Toilette mit Waschraum. Die Gänge sind ungefähr genauso eng wie im Flugzeug, ein normal gebauter Mensch muss fast seitwärts laufen, um richtig durchlaufen zu können. Und in diesen engen Metallhaufen musste man monatelang leben. Die ständige Nässe, der stinkende Dieselmotor, das kalte Metall, man fragt sich immer wieder, wie die Männer das aushalten konnten.

Wie Peterson zeigt, natürlich nicht ohne Streitereien und pubertärem Gefasel. Doch es wirkt nie aufgesetzt oder fehl am Platz, es war nur um die Angst zu vertreiben, Je länger man an Bord ist, desto schlechter wird die Stimmung, zusätzlich treten bei der Fahrt einige Komplikationen auf. Flugzeugangriffe, Zerstörer und ein drei Wochen langer Sturm machen die Fahrt zum Alptraum. Ausserdem wartet man Wochen lang auf einen Einsatzbefehl oder das Versenken eines ausländischen Schiffes. Stattdessen wird man von Flugbomben, oder den Bomben der Zerstörer heftig durchgeschüttelt, doch das schlimmste Ereignis erwartet die Mannschaft vor Gibraltar. Das Schiff wird manövrierunfähig und man sinkt 280 Meter in die Tiefe. Der Kampf gegen das Wasser erscheint beinahe sinnlos und die Atemluft geht aus. Doch immer wieder befreit sich die U96 aus den ausweglosesten Lagen. Doch der Krieg ist nicht nur sinnlos, sondern auch unfair, ein Happy End wäre hier unpassen gewesen. "Das Boot" ist auch ein Film, wo die horente Lauflänge gerechtfertigt ist. Petersen lässt den großartigen Darstellern viel Platz, schafft es sogar bei den meisten Charakteren ein wenig tiefer zu gehen. Die Dialoge sind aus dem Leben gegriffen und meist von trauriger Natur. Hier sind nur Menschen am Werk, die auch mal Fehler machen, sich ausheulen, oder gar den Verstand verlieren. Dazu tönt der traurige Score von Klaus Doldinger.

Man darf es gerechtfertigt als Meisterwerk bezeichnen. Peterson schuf mit "Das Boot" einen realen, spannenden und top besetzten Beitrag. Trotz der Länge wird man immer mitgerissen und fiebert mit der Mannschaft, die in den sinnlosen Krieg geschickt werden. Eindeutig der beste Film auf diesem Sektor, kein U-Boot Film auf der Welt ist packender und realer.

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