Review

"Can I have a bite?" fragt Hauptdarsteller Adrian Pasdar, als er Jenny Wright aka Mae trifft, natürlich nachts. Sie mit Eis in der Hand. Er soll ihn bekommen und es wird nicht lange dauern.
"Near Dark" (1987) von Kathryn Bigelow, Ex von James Cameron und erste Frau, die den Regie-Oscar bekommen hat (für "The Hurt Locker"), ist ein toll besetztes Vampir-Drama mit Actionfilm-und Western-Komponenten, das auch heute noch funktioniert.
Zwar liegt die Betonung schon auf Drama, aber eher in dem Sinne, dass die Geschichte und Pasdars Konflikt (töten, um zu leben) ernsthaft erzählt werden, aber schon knallig, hollywoodlike in fetten Bildern.
Und schon "Near Dark", (ausnahmsweise mal mit gutem deutschen Untertitel: "Die Nacht hat ihren Preis" - kein Wunder, ist ja auch ein Zitat aus dem Film) bringt mit dem jungen Teenage-Vampir Homer (Joshua Miller aus "Das Messer am Ufer") eine Figur ein, die körperlich noch nicht entwickelt ist, aber schon alt (wie alt genau, erfährt man nicht, aber Anführer Lance Henriksen beschreibt sein Alter einmal so: "Ich habe für den Süden gekämpft.") Das spannende Thema uralter Kind-Vampir wird einige Jahre später "Interview with the Vampire" weiter ausarbeiten.
Der Cast - wundervoll. Adrian Pasdar überzeugt voll, der junge Bill Paxton als angeberischer Heißsporn, dem man ununterbrochen in die Fresse hauen möchte, ebenso, Jenny Wright bringt die Zerrissenheit ihrer Figur auf den Punkt. Umrahmt werden die Jungstars von super souveränen Alten: Henriksen, Jenette Goldstein (Aliens, Presidio, Lethal Weapon II) und Tim Thomerson (von "Car Wash" und "Osterman Weekend" bis zu Trash wie "Cherry 2000") sind allesamt eine Bank.
Die ziemlich lieblose DVD von M.i.B. bietet ein anständiges, keineswegs überragendes Bild, als Extras lediglich einen Audiokommentar, keine Untertitel. Die Original-Tonspur ist zudem ziemlich mies.
Die 18-er FSK ist im Übrigen deutlich zu hoch aufgehängt, so sehr knallt's nun wirklich nicht.

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