Tommy ist wohl genau das, was man einen antriebslosen Teenager nennt. Doch als er dann einen alten Spiegel auf dem Dachboden seines Hauses findet, verschlimmert sich seine Situation noch mehr. Doch was er und seine Familie nicht weiss. Auf dem Spiegel haftet ein uralter Fluch und der Dämon der in dem Spiegel lauert, nimmt Besitz von demjenigen auf, der ihn betrachtet. So wird Tommy nicht nur von Horrorvisionen begleitet, in denen er seine Familie tötet, nein der Fluch frisst ihn soweit auf, bis er dies in die Tat umsetzt.
Olaf Ittenbachs Erstling ist einfach gesagt beachtlich. Zumindest für das, was er als Amateurfilmer und mit einem sehr geringen Budget hier abgeliefert hat. Denn vorwerfen kann man dem Film freilich nicht, dass er schluderhaft umgesetzt worden wäre. Man merkt jeder Minute Ittenbachs Motivation, denn in seinem gesamten Werk steckt wohl wirklich verdammt viel Herzblut. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes. Was Ittenbach hier auffährt ist freilich überragend, für Amateurverhältnisse fällt einem dabei schon die Kinnlade runter, wenn man denn an Gorequalitäten von anderen Splatterprolls der Amateurliga denkt. Das das alles unter der Story leidet ist sofern eigentlich nicht schlimm, ohnehin existiert diese eh bloss, um die diversen Gore und Splatterexperimente und Orgien rechtfertigen zu können. Als Betrachter solcher Amateursplatterfilme weiss man ohnehin im Vorfeld, auf was man sich einlässt und ist im Gewissen, dass man sich als Amateurfilmer eh mehr auf solche Sachen konzentriert. Solche Schweinereien sind halt immer grosse Faktoren um von anderen Dingen ablenken zu können, auch wenn es zumindest symphatisch ist, dass Herr Ittenbach, absolut zu bemerken, seine Inspiration bei Tanz der Teufel eingeholt hat. Die Story mag zwar noch so banal und lächerlich sein, auch kommt hierbei mal ein wenig Atmosphäre durch, natürlich auf minimalistischen Niveau werden uns hier Schockmomente geboten, aber im Hinterkopf die Gewissheit einen Amateurfilm vor uns zu haben. Und so ist man dann auch in solchen Dingen toleranter. Tolerieren kann man aber leider nicht die vollkommen miserable Nachvertonung der Dialoge, die schlichtweg zu leise ausfallen. Darsteller sind milde gesagt, für Verhältnisse eines Amateurfilms bescheiden, nur Ittenbach himself als Tommy kann da ein wenig überzeugen. Zumindest reicht das Ganze für die selbstzweckhafte Aneinanderreihung der immens vielen Morde und Splatterorgien. Eigentlich wäre soweit alles zu diesem Werk gesagt. Splatterkiddies und Gorehounds werden hier Bausteine scheissen, denn die Qualität und Quantität geben sich im Gleichstand die Hand, auch wenn einiges sicher leicht zu durchschauen ist. Trotzdem verfehlt es seine Wirkung in keinster Weise, dass ganze ist alles übertrieben ekelhafter Stoff, jeder der nichtmal ansatzweise was mit blutigen Filmen am Hut hat, sollte hier tunlichst die Finger davon lassen. Ittenbachs Erstlingswerk ist durchaus ein Garant für unterhaltsame und hirnlose Abende, an denen man sich einfach bloss auf blutigen Splatter freut. Ittenbach hat seine Hausaufgaben gemacht und so ist es sicherlich mehr als verständlich, dass dieses Werk einschlug wie eine Bombe. Für was Ittenbach heute steht, weiss jeder, will ich aber hierbei nicht weiter ausführen, denn von seinen späteren Filmen kann man ja denken was man will. Fazit:Ittenbach steht für Gore, Splatter in ekelhaften Dimensionen und für abartige Schweinereien. Das dabei die Story drunter leidet, stört hierbei nicht, das Ganze ist manchmal von unfreiwillig komisch bis solide inszeniert, aber insgesamt sicher ein gelungener Partysplatter, der leider nicht ganz so amüsant wie Premutos ausfällt. Einer von 2 Filmen Ittenbachs, die man würdigen sollte. Den zweiten Titel nannte ich ja bereits.
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