Antonio wird nach 25 Jahren für den im Affekt begangenen Mord an seiner damaligen Freundin aus der Haft entlassen. Für die Zukunft schwört er sich, nie wieder „kopflos“ zu töten sondern nur noch kaltblütig und geplant. So passt es ganz recht, dass ihm eine Tante ein heruntergekommenes Hotel in einem Rotlichtviertel vererbt. In Zimmer Nr. 6 wird gezielt gefoltert, vergewaltigt und ermordet – ohne dass seine Frau, die als Krankenschwester Nachtdienst hat, etwas ahnt...
Nun ja, „härter als HOSTEL“, wie uns TV MOVIE erzählen möchte, ist „H 6 – Tagebuch eines Serienkillers“ nun nicht gerade, aber immerhin ist er definitiv der bessere Film. Ähnlich wie damals in „Henry – Portrait of a Serial Killer“ geht es hier – bis auf den allzu pointierten Schluss – bierernst zur Sache und so stehen krasse Greuelszenen neben jenen mit profaner Alltagsschilderung. Die Atmosphäre von Baróns Film ist recht eigentümlich, denn immerhin wird hier das Heruntergekommene nicht plakativ als Set-Design behandelt wie in so manchem US-Vertreter sondern ist wie eine tragende Nebenrolle. Die darstellerischen Leistungen sind angemessen und Sympathieträger sucht man vergebens. Das zynische Ende, das man – ich sagte es schon – nicht ganz ernst nehmen sollte, wirft einen Blick auf die Mechanismen unserer Gesellschafts- und Rechtssysteme. Bildformat: 1,78:1. Mit Fernando Acaso, Maria José Bausá, Raquel Arenas, Xénia Reguant u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin