„Eine Nacht in New York“ ist ein mehr als dürftiger Titel, aber „200 Cigarettes“ ist auch nicht besser, aber immerhin soweit treffend, als daß die Beteiligten hier für die volle Filmlänge quarzen, als ginge es um einen Weltrekord.
So ein Film kann nicht mehr in der Realität spielen, darum ist auch Sylvester 1981, als die Gesundheitapostel noch nicht so weit waren und Punk und Disco noch ordnungsgemäß in den letzen Zügen lagen.
Von MTV produziert erleben wir die Liebeslust- und Liebesleid-Erlebnisse einer Gruppe von jungen Menschen, die alle zu einer Party wollen, aber irgendwie den Eingang nicht finden und deshalb durch „Big Apple“ driften.
Geschmissen wird die Party von Martha Plimpton, die erwartungsgemäß in Depressionen verfällt, weil niemand auftaucht und als es dann jemand tut, ist das ihr Ex-Lover und der schlechteste Liebhaber auf dem ganzen Planeten, dem sie genau das erklären muß.
Währenddessen irren zwei junge Hühner (u.a. Christina Ricci) durch die Hinterhöfe und geraten auf eine Punkparty und lernen dort zwei Mucker kennen. Ein Mäuschen von Frau hat ein Rendezvous mit einem notorisch bindungsfeindlichen Weiberheld (Jay Mohr) und zwei auf Künstler fixierte Schicksen fahren auf den Barkeeper eines Ladens ab (Ben Affleck als arrogant-langweiliger Broker mit Nebenjob ist ganz in seinem Element) und erleben eine Überraschung. Dazu noch ein schwarzer, philosophierender Taxi-Fahrer und Elvis Costello schaut am Ende auf der Party auch mal rein, während Courtney Love verzweifelt versucht, Afflecks Bruder Casey anzumachen.
Reizvoll an dem Film ist der frühe 80‘s-Look, der wahrhaft authentisch rüberkommt, genauso wie die Neujahrsatmosphäre. Inhaltlich ist da wenig zu holen, denn die Episoden pendeln zwischen ganz reizvoll zum Schmunzeln und überwiegend belanglos, wobei einige Figuren ein klein wenig zu überzeichnet und unsympathisch geraten sind.
Am Ende, im Neujahrsrausch, wechseln in den Betten alle Episoden kunterbunt durcheinander und mischen die Karten neu, was aber nicht bedeutet, daß man irgendeine Person wiedertreffen möchte, abgesehen von Elvis Costello vielleicht.
Ein Film, so mitreißend, daß man ihn auf einem Spieleabend locker mitlaufen lassen kann, ohne daß jemand hinterher weiß, daß er überhaupt gelaufen ist. Nicht völlig unsympathisch, aber irgendwie überflüssig. (5/10)