Endlich heißt es mal wieder "Back to Old School". Es gibt sie noch die eingefleischten Actionfans, zu denen auch ich gehöre, die nach so einem sinnlosen Actioner wie "The Marine" regelrecht gieren. Im Moment werden wir auf eine harte Probe gestellt, was dieses Thema angeht, leider scheiterte auch dieser Film an den Kinokassen. Trotz der niedrigen Produktionskosten von 15 Millionen Dollar waren die Gewinnsummen klein und der Film wurde nur in wenigen deutschen Kinos gezeigt. 20th Century Fox setzte wie immer auf eine PG-13 Freigabe, andernfalls hätte man noch mehr um die Einspielergebnisse bangen müssen. Unrated kommt dieser Film zu uns auf DVD, leider mit gerade mal 22 Sekunden mehr an Gewalt. Aber ich will gar nicht meckern und wünsche mir mehr davon.
Marine John Triton (John Cena) wird wegen Befehlsmissachtung vom Dienst suspendiert. Nun hat er endlich mehr Zeit für seine Frau Kate (Kelly Carlson) und fährt mit ihr in die Berge. Diese Route hat auch der Diamantenräuber Rome (Robert Patrick) mit seiner Bande gewählt. An einer Tankstelle treffen beide Parteien aufeinander und es endet damit, dass Rome mit Kate als Geisel, samt seinen Mannen, durch die Sümpfe flieht und John hinterher. Es beginnt eine wahrlich explosive Jagd, bei der John´s kämpferisches Können die wichtigste Rolle spielt.
Selbstjustiz, sinnlose Brutalitäten waren die Markenzeichen des Old School Cinemas, auch hier ist das Grundgestell der Story sehr simpel. Die bösen Jungs sind von Anfang an klar und auch eventuelle Mittäter kann der Zuschauer schnell entlarven. Schlicht und einfach vorhersehbar, aber sehr temporeich und doch mit einem soliden Maß an Spannung. Nur am Anfang schwenkt man kurz die Flagge, ansonsten wird die Ehre des Marines hier kleingeschrieben, besser gesagt kaum erwähnt. John verliert seinen Posten, muss sogar einen Tag als Sicherheitsmann arbeiten, doch nach einer Keilerei muss er auch diesen Job an den Nagel hängen. Der gewiefte Rome zieht derweil seinen Raub durch und ist ab dann auf der Flucht vor dem Gesetz. Allein die Darsteller machen hier Spass. Ganz vorne Robert Patrick in Hochform. Seine Eleganz, witzigen Onliner machen unheimlich Laune. Dazu seine Gelassenheit und wie er im piekfeinen Anzug durch den Sumpf schreitet. John Cena gibt den charismatischen Helden. Zwei Gesichtsausdrücke reichen, aber "Dwayne Johnson" Format hat er nicht. Trotzdem ist er für so einen Actioner genau die richtige Wahl. Mit ihm nun ein weiterer Wrestler im Actiongeschäft. Ein netter Sidekick stellt Anthony Ray Parker da. Er gibt den leicht verrückten und schnell reizbaren Morgan ab, welcher mit seiner flapsigen Art auch für einige Lacher sorgt. Die restliche Rige geht auch absolut in Ordnung.
In Punkto Action gibt man Vollgas und in den nicht mal 90 Minuten wird man pausenlos bedient. Bildschirmfüllende Explosionen, Verfolgungsjagden mit bleihaltigen Shootouts und fast grenzenloser Zerstörungswut, einige Keilereien mit Martial Arts Einlagen, runden das Actionpaket perfekt ab. Fast ohne Pause hetzt man von einer Actionsequenz zur Nächsten und obendrein gibt es massig Onliner, oder Situationskomik. Da fallen kleinere CGI Einlagen nicht so sehr ins Gewicht, nur Härte lässt sich hier vermissen. Selten gibt es blutige Einschüsse, bei Erschießungen oder sonstigen Morden wird sehr schnell geschnitten, oder ganz weggeblendet. Aber immerhin die Nahkämpfe besitzen einen ordentlichen Härtegrad und sind gut choreographiert. Insgesamt gibt es an der Action nichts auszusetzen, selbst einen Endkampf lässt der Film nicht vermissen.
Pfeift auf die Story, hier zählt nur die Action und Die wird einem ohne Verschnaufpause um die Ohren gehauen. Zudem stimmen die Onliner und Darstellerleistungen. Sinnlos, anspruchslos, old schoolig. Ein geiler Film.