Aber hallo, die Achtziger -Jahre -Nostalgiewelle macht auch vor dem Actiongenre nicht halt. Und so viele DeJaVu´s hatte ich schon lange nicht mehr bei einem Film. Und wieso musste ich dabei nicht an die grossen des Actiongenre´s der 80-er denken, sondern an Typen wie Brian Bosworth ( Stone Cold ) und Michael Dudikoff ( American Fighter )?
Okay, der Reihe nach. Vermeintlich tumber Muskelprotz ( dessen Oberarme eigentlich Oberschenkel werden sollten ) macht sich auf die Socken durch eine Sumpflandschaft, um seine entführte Frau aus den Händen von Mega-Klischee-Bösewichtern ( angeführt von T2 / Cop Land Robert Patrick ) zu befreien, die kurz zuvor Diamanten geklaut haben. Das war´s mit der Story.
Es folgt eine Aneinanderreihung von Stunts, Schusswechseln, Feuerstunts, Sprüchen, Kämpfen ( halt, zuerst wieder ein Feuerstunt ), Autoverfolgungsjagden, ...
Ich glaube, so oft wie hier der Held dem Feuer ein Schnippchen geschlagen hat, hat das in der Form noch keiner getan.
Alles 1000x ( und öfters ) gesehen und doch unterhaltsam. Geht man nämlich mit einer absoluten Erwartungshaltung gen null an die Sache, wird man zwar nicht überrascht, aber wie geschrieben, doch unterhalten.
Kamera und Schnitt sind soweit in Ordnung, der Regisseur namens John Bonito drehte hier seinen ersten Kinofilm nachdem er bisher nur im Wrestlingbereich arbeitete ( Doku´s etc. ). Irgendwie kommt´s einem auch so vor, als ob der Herr Bonito sich nur in einem beengten Bereich wohl fühlt ( beim Wrestling im Ring, beim Film in der Location ).
Die anwesenden vor der Kamera ( nicht als Schauspieler zu bezeichnen ) chargieren auf Teufel komm raus ( vor allem der dunkelhäutige Bösewicht ), aber Gehirn aus, Kasten Bier rein und gut ist.
Was das jetzt alles mit dem titelgebenden Marine zu tun hat?
Ja, der Bub war im Irak, ja, der Bub hatte Schwierigkeiten mit seinem Zivilleben, ja, der Bub war bestens trainiert für diese kleine Aufwärmübung für einen echten Marine. Bei dieser Titelgebung hätte man halt eher einen Film in Richting Navy Seals erwartet, aber anstatt eine abgedroschene Klischee-Geschichte mit Terroristen entschied man sich halt für eine abgedroschene mit Diamantenräubern.
Beim Härtegrad muss man auf jeden Fall Abstriche machen, auch die Unrated ist größtenteils blutarm, die PG-13 kann man in die Tonne kloppen.
Fazit: Der Regisseur sollte beim Wrestling bleiben, der Hauptanwesende namens John Cena sollte beim Wrestling bleiben ( der übrigens wie ein Zwillingsbruder von Brian Thompson aussieht, dem NightSlasher aus Cobra ), aber für einen einmaligen Ausflug ins Actiongenre kann man großzügig darüber hinweg sehen, wie stupide der ganze Film eigentlich ist.
Note 5/10
P.S. Wieso heisst es beim Wrestling immer, das sind ja lauter Schauspieler, aber beim Film können sie dann das nicht zeigen ( mit Ausnahme von The Rock )?