Der zweite Film der „Dünner-Mann“-Serie trägt noch den treffenden Titel „After the Thin Man“, obwohl die Titelfigur längst eher mit dem Detektiv in Verbindung gebracht wurde und weniger mit dem Opfer des ersten Films.
Komplett angesiedelt in einer Sylvesternacht und dem anschließenden verkaterten Neujahrstag, gerät Nick Charles hier wieder einmal in eine Familienaffäre rund um die Nichte seiner Frau und deren treulosen Ehemann.
Faszinierend aus heutiger Sicht ist die Ensembleteilnahme des damals noch nicht ganz so berühmten James Stewart als Exfreund der später des Mordes verdächtigen Nichte, der sich relativ zurückhaltend in das Ensemble einfügt.
Wieder sind alle Elemente des ersten Erfolgsfilms beigefügt, eine Reihe von Kriminellen, zwei Nachtclubbesitzer mit Betrugsabsichten, eine Tänzerin, ein geldgieriger Bruder usw.
Alle haben ein persönliches Interesse an dem plötzlich ermordeten Opfer und es ist an Nick, die Motive zu entwirren.
Schon hier vorhanden ist der Trend, daß es letztendlich meist um ein persönliches Motiv geht und die anderen Gauner mit dem eigentlichen Mord nichts zu tun haben. Genauso wird hier auf weitere Tote nicht verzichtet und auch die Versammlung aller Verdächtigen am Ende ist wieder vorhanden, wobei die Entlarvung diesmal wirklich einer Überraschung gleichkommt.
Wesentlich besser ausgearbeitet noch sind die komödiantischen Szenen, in denen Nick etwa Noras Tante scharfsinnig beleidigt, dann eine Fake-Diskussion mit einem ganzen Tisch schlafender alter Männer pflegt, mit seiner Frau kokettiert oder diese ihn mit ihrem Wunsch nach Spiegeleiern bei Nacht charmant wach hält.
Die Schlußpointe, in der sie beide im Zug sitzen und Nora die gute Neuigkeit an ihren Mann weitergibt, indem sie Babysocken strickt, ist sicherlich ein Klassiker par excellence des Slowburnhumors.
Die Qualität des Murder Mystery ist hier noch stabil und der Fall ist gut durchkonstruiert. (7/10)