Seit fünf Jahren wird Vandorf von einer mysteriösen Mordserie geplagt. Die Opfer wurden in der Nähe von Schloss Bartimore versteinert aufgefunden. Als die Geliebte von Bruno Heitz ebenfalls versteinert aufgefunden wird und Bruno sich am Baum erhängt hat, wird der Fall als Mord mit anschließendem Selbstmord geschlossen. Brunos Vater Professor Jules Heitz spürt, dass die Verhandlung eine Farce war und dass keiner aus Angst die Wahrheit sagt.
Mit den brennenden Augen von Schloß Bartimore (obwohl die Credits von Broski Castle sprechen) schienen die Hammer Studios mal wieder neue Wege beschreiten zu wollen, denn statt der gewohnten Vampir oder Frankenstein Motive wählte man diesmal die griechische Mythologie als Thema aus. Monster der Woche sind die Gorgonen und deren bekannteste Vertreterin die Medusa, deren Blicke ja bekanntlich Lebewesen zu Stein verwandeln können.
Das Setup ist in Deutschland Anfang des 20. Jahrhundert angesiedelt, vage im Dunstkreis von Berlin und Leipzig, die als Referenzpunkte genannt werden. Es gibt die obligatorischen Zutaten, eine Mordserie, nächtliche Gesänge im Mondlicht eine angsterfüllte Stadt, die sich in Schweigen hüllt und natürlich das unheimliche und gemiedene Matte Painting Schloß. Die Punkte für einen typischen Grusler der Studios sind also gegeben, allerdings liegt der Schwerpunkt eher auf einer Krimi-Handlung. Die Medusa selbst hat dabei nur wenige Auftritte, was aber auch daran liegen könnte, das für vernünftige Effekte wohl kein Know-How oder Budget zur Verfügung stand, denn weder die Schlangen auf dem Medusenkopf, noch die langsamen Verwandlungen zu Stein können selbst für die damalige Zeit wirklich überzeugen.
In Sachen Härte und Tempo gibt man sich gewohnt zurückhaltend. Zentrale Frage ist da eher, wer sich denn nun hinter der Medusa verbirgt bzw. sich in sie verwandelt. Da es aber nur eine einzige Möglichkeit gibt, sollte man auch auf die Lösung kommen, wenn man bei Agatha Christie sonst regelmäßig versagt. Immerhin werden zur Ermittlung mit Christopher Lee und Peter Cushing gleich zwei hausinterne Ikonen aufgeboten, auch wenn sie auf verschiedenen Seiten stehen. Der Film ist jetzt sicher nicht die Krönung des Hammer´schen Outputs, kann aber durchaus unterhalten und ist mit 80 Minuten auch nicht überlang ausgefallen und die DVD ist auch mittlerweile recht günstig zu haben.
6/10