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Nach seiner knappen Niederlage gegen Apollo Creed (Carl Weathers) ist Rocky Balboa (Sylvester Stallone) für viele Leute der wahre Sieger. Doch der Kampf hat ihn schwer gezeichnet und er ist knapp einer Erblindung entgangen. Da er durch seine Popularität Verträge für Werbung bekommen hat und auch das Geld für den Kampf sehr hoch war, möchte er seine Boxhandschuhe für immer an den Nagel hängen. Er heiratet seine Freundin Adrian (Talia Shire). Doch das Geld steigt ihm zu Kopf und er gibt Unmengen aus. Als auch seine Werbeaufnahmen platzen und Adrian Schwanger wird, will er versuchen einen Job im Büro zu finden. Doch wegen seiner mangelnden Bildung bleibt ihm nur ein Job in einem Kühlhaus. Doch auch dort wird aus Einsparungsgründen entlassen. Währenddessen will Apollo unbedingt einen Rückkampf, da er zeigen will, dass er der beste ist und er nicht, wie von vielen Leuten behauptet, betrogen hat zu gewinnen. Aus diesem Grund schaltet er eine Medienkampagne um Rocky aus der Reserve zu locken. Der willigt schließlich gegen die Zustimmung seiner Frau ein und beginnt mit seinem Trainer Mickey (Burgess Meredith) wieder zu trainieren.
Kaum ist er wieder dabei ereilt ihn schon der nächste Schicksalsschlag. Seine Frau hatte eine Frühgeburt und liegt im Koma. Rocky vernachlässigt das Training und wartet im Krankenhaus auf ihr Erwachen. Als sie schließlich erwacht, stimmt sie dem Kampf zu und Rocky bereitet sich darauf vor. Der Film endet schließlich mit einem furiosen Kampf.

Die Story mag zwar etwas platt klingen und man kann auch sagen, dass sie nur Mittel zum Zweck, sprich einem weiteren Kampf sein soll, doch meiner Meinung nach ist sie viel mehr als das. Sie zeigt uns wie schon in Teil eins, das Rocky, wenn auch etwas schwer von Begriff und leicht strukturiert, ein Kämpfer mit Herz ist, der an seine Familie denkt. Sie zeigt uns aber auch, wie schnell man wieder unten ankommen kann, wenn man sich auf seinen Lorbeeren ausruht und das Geld zum Fenster herauswirft, anstatt es zu investieren. Der Zuschauer leidet mitunter richtig mit Rocky mit, so zum Beispiel bei den Fernsehaufnahmen, wo ihm einfach nichts gelingt und er eigentlich nur ausgenutzt wird. Und auch bei seinen Schicksalsschlägen durchleidet der Zuschauer die Szenen genauso wie Rocky, da er durch seine Echtheit und sein großes Herz von jedem in sein Herz geschlossen wurde.

Schauspielerisch knüpft Stallone mit seiner Darbietung im zweiten Teil, an die vom ersten an. Er spielt den simpel strukturierten Boxer so gut, dass wohl immer ein Teil dieser Rolle an ihm haften blieb. Durch die Einfachheit dieses Charakters spielt er sich in die Herzen der Zuschauer.
Carl Weathers avanciert während des Filmes zum Badguy und er spielt diese Rolle auch ausgezeichnet. Er schmeißt mit Kraftausdrücken um sich und zeigt so die Überheblichkeit des Champs, während Rocky immer kleinlaut ist.
Talia Shire, die Adrian spielt, ist der ruhige und besonnene Gegenpol zum emotional agierenden Rocky. Sie verkörpert diese Rolle sehr glaubhaft und der Zuschauer merkt, wie unwohl ihr zum Beispiel ist, als Rocky leichtsinnig das Haus kauft. Man merkt auch, wie gern sie Rocky hat.

Die Musik ist natürlich wieder Klasse, wie in allen Rockyteilen. Sie passt in jeder Szene wie eine Faust aufs Auge und wirkt so zur Klasse Atmosphäre bei. Die Musikstücke wird man, wenn man sie einmal gehört hat, wohl immer mit diesen Filmen in Verbindung bringen.

Die Atmosphäre ist meistens sehr gut, so zum Beispiel die Szenen im Krankenhaus und in der Kapelle, wo man sieht wie Rocky leidet. Der Zuschauer bekommt dieses Gefühl genauso übermittelt, wie beim spektakulären Endkampf, wo man einfach von der Klasse Atmosphäre mitgerissen wird und Rocky anfeuert.
Ich glaube, dass die Atmosphäre in den Rockyfilmen zu der Popularität beigetragen haben. Nie konnte man sich besser mit einem Protagonisten identifizieren und bei ihm sein und mit ihm leiden und freuen.

Rocky 2 ist die sehr gelungene Fortsetzung des ersten Filmes und jeder, der den ersten Teil mochte, wird auch den zweiten Mögen. Kritikpunkte sind vielleicht die etwas simple und voraussehbare Story und weitere Kleinigkeiten, die aber nicht wirklich dem Film stören, ihn oftmals sympathischer machen.
Kurz und knapp: Tolle Fortsetzung auf dem Niveau des ersten Teiles. 8/10

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