Vielleicht, nein ganz bestimmt, gehört dieser Film zu einem der besten Sportfilmealler Zeiten, wenngleich er mit Boxen eine Sportart behandelt, die ich persönlich ansonsten nicht unbedingt mag.
'Und dennoch gelingt es den Filmemachern auch mich am Ende beim Kampf des "underdogs" Rocky Balboa mit dem Weltmeister Apollo Creek zu fesseln, so dass ich glaube einer großen Boxarena in Philadelphia zu sitzen.
Wie ist dies möglich?
Wahrscheinlich weil es kein reiner Sportfilm ist. Erzählt wird die Geschichte des einfachen, aber talentierten Amateurboxers Rocky Balboas, der sich nur durch Gelegenheitsjobs übers Wasser halten kann (u.a. treibt er das Geld für einen Kredithai ein). Während sein Boxtrainer ihn schon aufgegeben hat, glaubt er weiterhin an sich, bis er die Chance seines Lebens erhält.
Als dem amtierenden Boxweltmeister der nächste Gegner ausfällt, entschließt er sich anläßlich der Unabhängigkeitsfeiern einem unbekannten Amateur einen Kampf um den Weltmeistertitel anzubieten. Die Wahl fällt auf Rocky, der diese Herausforderung annimmt und beginnt für diesen Kampf zu trainieren. Der Sieg ist dabei nicht das Ziel, er will nur den Kampf über alle Runden überstehen - er will sich beweisen, dass er etwas erreichen kann, wenn er an sich glaubt - er will zeigen, dass er etwas wert ist. Für den Weltmeister wird es zum härstesten Kampf seiner Karriere und auch wenn er am Ende nicht gewonnen hat, geht Rocky in gewisser Weise als Sieger aus dem Ring.
Doch es ist nur dieser Kampf, der im Mittelpunkt des Films steht, hinzu kommt eine zärftliche Liebesgeschichte, an deren Ende Rocky mit Adrian, der Schwester seines Freundes, die Frau seines Lebens gefunden hat.
Bis in die Nebenrollen ist der Film glänzend besetzt und man nimmt den Schauspielern ihre Charaktere ab. Wenn man glauben darf, was Stallone und die Filmemacher in den Audio- bzw. Videokommentaren (die sich hier im Übrigen lohnen) erzählen, muss man dem Zufall dankbar sein, der diesen Film erst möglich gemacht hat. Mit einem geringen Budget (Stallone ließ viele seiner Verwandten bis hin zu seinem eigenen Hund mitspielen) und voller kreativer Ideen (eine der ersten Steadycams der Filmgeschichte) kann dieser Film nach wie vor überzeugen.
Überzeugend ist aber vor allem die Geschichte, für die Stallone (er schrieb das Drehbuch) durchaus einen Oscar verdient gehabt hätte. Dennoch auch die drei verliehenen Oscars (für die beste Regie, den besten Schnitt und als bester Film) bezeugen, dass man es hier mit einem Ausnahmefilm zu tun hat.
Eine Höhe, die die nachfolgenden Fortsetzungen nicht wieder erreicht haben.