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So schreibt man Legenden!

Kennt jemand Rocky nicht? Gibt es irgendwo auf diesem Planeten eine Person, die von Rocky noch nicht einen Ton gehört hat? Zeig her, ich glaub es ohnehin nicht…und so ist es nun angebracht, diesem filmischen Gesamtkunstwerk ein paar Zeilen zu widmen. Die Story geht so: ein kleiner Tagedieb, mittelmäßig begabter Boxer, bekommt per Zufall die Chance, gegen den amtierenden Weltmeister zu boxen, trainiert verbissen und schafft es, alle fünfzehn Runden zu überstehen. Daneben verliebt er sich in ein schüchternes Mauerblümchen und brüllt zum Finale des Films “Adrian!“ So, mehr ist nicht…vordergründig.

Dahinter aber lauert der Mensch Stallone, der sich nicht nur fürs Boxen interessiert, sondern auch für die Figur des Rocky, seinem Alter Ego. Rocky ist ein Mensch wie Du und ich, der nur sein kleines Stück vom Glück möchte und das Herz zudem auf dem rechten Fleck hat. Er schlägt sich in den nicht so feinen Viertel Philadelphias durch, bewahrt sich zudem trotz seines Jobs als Geldeintreiber mehr Menschlichkeit als dafür nötig und lehnt auch die ihm angebotene Chance zunächst ab. Wir sehen Rocky lange Zeit bei nicht sehr interessanten Dingen, die seinen Tagesablauf bestimmen, aber das macht nichts, denn so wird die Zeit um 1976 für die Ewigkeit auf Zelluloid gebannt und steht immer wieder zur Verfügung, falls man fiese Frisuren und Moden sehen will.

Rocky ist kein Boxfilm, denn es wird erst zum Finale geboxt – bis auf ein Kämpfchen eingangs – und auch das Finale ist eher wenig ausufernd. Rocky ist vielmehr ein Abbild des in Amerika gern zitierten Mythos, daß man mit einer gesunden Portion Willensstärke alles erreichen kann. Vom Niemand zum Jemand innerhalb kurzer Zeit, das ist das Ziel all derer, die in modernen „Rocky“- Sendungen mittun, ob es nun um Superstarsein oder Modelwesen geht. Stets möchte man in kurzer Zeit an die Spitze, Chef sein oder berühmt, und all das verkörpert der unnachgiebige Boxer, der sich morgens um vier erst einmal ein paar rohe Eier gönnt. Stallone gelang mit diesem Film der große Wurf, vorher schlug er sich so durch, und dann war nichts mehr so, wie es einmal war. Die Titelmelodie ist für die Ewigkeit gedacht, und es wird immer wieder einen kleinen Schauder geben, wenn Rocky erstmals die Treppen hinaufstürmt, ohne aus der Puste zu geraten.

Doch der Film ist nicht perfekt, in meinen Augen hat er zu viele Längen, nimmt sich zuviel Zeit auch noch für die kleinste Nebenfigur, und so zäht sich der Streifen einige Minuten, schlimm vor allem, wenn man nur Boxen sehen will. Dennoch gehört er wirklich in jede Sammlung, und auch Frauen mögen es, wenn man gefühlvoll den Namen der Liebsten ruft…auch wenn sie nicht „Adrian“ heißt…7/10.

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