Alfred Hitchcock und sein berühmtes „Psycho“.
Nach weit über 40 Jahren beeinflusst das Meisterwerk nach wie vor die Filmwelt und erfährt nun auch in dieser skandinavischen Co-Produktion seine Huldigung. Ein verändertes Sujet, aber originalgetreue Musik mit Goldsmiths „Basic Instinct“-Einflüssen - und fertig ist das Kammerspiel.
Denn nur wenige Protagonisten müssen sich auf engem Raum durch die Geschichte „schlagen“…
John wird soeben von Ingrid verlassen, sie holt just noch ihre letzten Sachen ab.
Kurz darauf spricht ihn seine Nachbarin an, er möge ihr einen Gefallen erweisen. Diese Nachbarin und ihre Schwester wissen erschreckend viel über Johns Beziehung und Schwesterchen Kim lädt John sogar zu einem „Schlag-ich-dich-schlägst-du-mich-aber-Hauptsache-wir-ficken“-Spiel ein. Er spielt mit und befindet sich alsbald im Zirkel des Wahnsinns, - oder ist er der Verrückte…?
Leicht durchschaubar, da dieser Psychothriller nicht viele Möglichkeiten zur Auflösung bietet. Der Weg bis dorthin ist aber ansehnlich gestaltet worden und kann durch die düsteren Kulissen, - enge Gänge mit spärlicher Ausleuchtung, - für eine klaustrophobische Atmosphäre sorgen. Diese wird durch den leisen, aber passenden Score im Stil Bernard Herrmanns unterstützt.
Die wenigen Darsteller agieren ohne Tadel und Julia Schacht holt mit ihrer lebendigen Erzählung über ein imaginäres Sexabenteuer direkt einen Erotikpunkt.
Aufgrund der kurzen Laufzeit von 72 Minuten entstehen keine Längen und auch wenn der Plot-Twist gegen Ende schon nach wenigen Minuten zu erahnen ist, so weiß die bedrückende Atmosphäre zu gefallen.
Für Genre-Kenner keine Offenbahrung, aber immerhin ein schlüssig aufgebauter, handwerklicher solider Beitrag aus Skandinavien.
7 von 10 Punkten