-Vorsicht Spoiler-
Ein kleiner, aber feiner Psychothriller aus dem Norden. Ich war schon sehr gespannt auf "Next door", da der Schnitt auf ofdb doch sehr hoch ist, und die 10-Punkte Kritik sehr viel verspricht.
John ist schon `ne arme Sau. Er wird von seiner Freundin verlassen, liebt sie aber immer noch. Zu allem Überfluss klopft eines Tages dann auch noch seine Nachbarin bei ihm an, die ihn bittet, ihren Schrank umzustellen. In der Nachbarswohnung angekommen, merkt er schnell, dass seine Nachbarin und besonders ihre Mitbewohnerin einen an der Waffel haben. Sie scheinen viel über John und seine Freundin zu wissen...
"Next door" könnte man grob als eine Mischung aus "Der Mieter" und "The fourth floor" beschreiben, denn auch hier geht es um seltsame Ereignisse in einem Mietshaus. Die Wohnung der Nachbarinnen wird im Laufe des Films zu einem labyrinthartigen Komplex, aus dem es sehr schwierig ist, zu entrinnen. Die Story baut sich langsam auf und man kann mitraten, was denn da eigentlich abgeht, bis wir zum Schluss die Auflösung serviert bekommen.
Und genau hier hapert es ein wenig. Ich habe mir zumindest so etwas in der Richtung schon gedacht. Zu oft wurde diese Art von Wendung schon in anderen Filmen verwendet, deswegen war am Ende auch ein wenig enttäuscht, denn richtig überrascht war ich nicht. Trotzdem kann die klaustrophobische Atmosphäre der Nachbarswohnung voll überzeugen, genauso wie die tollen Schauspieler, allen voran Kristoffer Joner als John und insbesondere Julia Schacht als geheimnisvoll-durchgeknallt-erotische Kim.
Das Schlussbild finde ich im Gegensatz zu meinem Vorredner gelungen, da es einen doch mit einem beklemmenden Gefühl zurücklässt. Aufgrund der (für mich) ziemlich vorhersehbaren Auflösung (zumindest die Schizophrenie) und des damit ausgebliebenem Aha-Effekts gebe ich 8 statt 9 Punkten. Ist doch auch was!