In "Goldene Zeiten" dreht sich praktisch alles um ein Golfturnier im ruhigen Unna. Um den Prestigegrad des Turniers zu erhöhen, wurde sogar Douglas Burnett (Dirk Benedict), Darsteller aus "John Striker" und "A-Team", von Ingo Schmitz (Wotan Wilke Wöhring) quasi eingeflogen. Dass aber jener Douglas Burnett gar nicht der ist, für den er sich ausgibt, ist nur eine von vielen Wahrheiten, die sich im Film lüften.
Der Film lässt mehrere Storystränge nebeneinanderlaufen, bleibt aber chronologisch linear. Die Übersicht über das Geschehen bleibt demnach zu jeder Zeit gewährleistet. Der Fokus liegt auf dem Charakter Ingo Schmitz, der es liebt, falsches Spiel zu treiben, aber im Film zu sich selbst findet. Daneben finden sich aber noch viele andere illustre Gestalten wie der Zuhälter Bullet-Harry, russische Auftragskiller, ein Batzen an Frauen, alle mit irgendwelchen charakterlichen Besonderheiten und viele zum Scheitern verurteilte Existenzen.
Durch die zahlreichen Charaktere ist der Film ziemlich abwechslungsreich und entfaltet sein Potential durch die Interaktionen der Personen. Teilweise wirkt das Geschehen aber recht konfus; der Plot entwickelt sich unvorhersehbar, was zwar kurzweilig ist, aber keine richtige Spannungskurve aufbaut. Gerade das zweite und dritte Viertel des Film hätten eine ordentliche Straffung vertragen können. Einige Figuren wirken mit ihrer Geschichte auch einfach nur zu nebensächlich; der Storystrang um die blonde Melanie ist sogar ein bisschen überflüssig.
Neben der Charakterentwickung offenbart der Film auch einen unterhaltsamen Humor. Widerum wird dieser von den Personen selbst bzw. von den Dialogen getragen. Figuren wir Bullet-Harry oder der dümmliche russische Auftragskiller oder der genial gespielte vermeintliche Douglas Burnett, der immer mehr von sich selbst überzeugt wird, gefallen ungemein. Platte Witze sind erfreulicherweise nicht anzufinden.
Von technischer Seite her macht der Film nicht viel falsch. Die Musikstücke sind allesamt passend und stimmungsfördernd. Dies wird schon beim semi-Beatcut im Vorspann deutlich. Die Kameraeinstellungen sind gut getroffen; ob nun bei der Autofahrt oder beim Essen im Lokal. Breitbild sollte man sich hier aber schon gönnen. Dazu gesellen sich ambitionierte Kamerafahrten.
Abschließend bleibt also zu sagen, dass es sich bei "Goldene Zeiten" um einen sehr unterhaltsamen Film handelt, der sich mit seinen vielen Charakteren ein bisschen übernimmt. Einige Längen stehen hier gutem Humor und einer makellosen Darstellungsweise gegenüber. Nicht Thowarths bester Film, aber allemal sehenswert.