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Eine hübsche Frau (Eom Jeong-hwa) mordet auf mehr oder weniger kreative Weise ein wenig herum. Am Tatort hinterlässt sie stets Sticker von Aurora, einer bekannten Märchenfigur. Ihr Ex-Mann arbeitet bei der zuständigen Polizei und versucht nun eifrig mit seinen Kollegen dem Morden ein Ende zu setzen. Es dauert natürliche so seine Zeit, bis er überhauot versteht, wer die Schweinereien verursacht, aber dann ist ihm alles klar: Seine Frau verübt Rache für die Schändung und Ermordung ihres Kindes vor zwei Jahren.

Gib jemandem drei Versuche, den besten Rachefilm aus Süd-Korea zu nennen und er zählt im Optimalfall die Vorzeigewerke Park Chan-Wooks auf (lassen wir " Joint Security Area " mal aus dem Spiel). Nach dem Konsum von "Princess Aurora" ändert sich daran wohl eher nichts, doch das soll nicht heißen, dass man es hier mit einem schlechten Film zu tun hat. Alleine durch vereinzelte, einigermaßen kreative Morde wird solide Unterhaltung geboten.

Die Story ist jedenfalls recht interessant aufgezogen und bietet nette Charaktere, wobei die Mörderin und ihr Ex-Mann klar im Mittelpunkt stehen. Wie bereits erwähnt, sinnt die Mörderin auf Rache. In ihr herrscht dabei eine gewisse Schizophrenie, als ob der Geist ihrer verstorbenen Tochter in ihr haust. Ein interessanter Aspekt und durchaus förderlich für die Charakterzeichnung. Im Gegensatz dazu steht die Motivation des Mörders: Warum müssen die Morde so ausgefallen sein (ein Beispiel: Um eine Frau umzubringen, wird diese während ihrer Entspannungs-/Schönheitstherapie heimgesucht und mit Schlamm zugekleistert)? Warum nicht einfach abknallen oder abstechen? Die Antwort liegt auf der Hand: Der Unterhaltungswert soll gesteigert werden. Leider projeziert sich dieser Umstand auf die Charakterzeichnung und darüber hinaus auch auf die Storykontinuität, denn zu sehr wird sich stellenweise auf diese Unterhaltung verlassen bzw. konzentriert, so dass die Spannungskurve nur mühselig in Schwung kommt. Es wird sich anfangs wirklich nur plump von Mord zu Mord gehangelt.

Auch im Mittelteil kommen einige Längen vor, da dem Script offenbar die Ideen ausgehen. Nur Naturen, die schwer von Begriff sind, können die Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch als unvorhersehbar empfinden. Es werden quasi nur die Figuren und Umstände weiter definiert, eine Weiterentwicklung der Geschehnisse findet nicht statt. Dafür kommt am Schluss die Story einigermaßen in Gang und das Ende findet den richtigen Weg, aus Kitsch Dramatik zu formen.

In technischer Sicht stellen sich dem Zuschauer ein durchschnittlicher Score und eine grundsolide Inszenierung entgegen. Das Kameraspiel offenbart keine Schwächen, aber auch keine kreativen Meisterleistungen. Dazu gesellen sich die soliden Darsteller, allen voran die eigentliche Popsängerin Eom Jeong-hwa. Sie gibt mit ihrer oberes Mittelfeld-Leistung nach Süd-Korea-Maßstäben den Ton an und wird von keinem anderen Darsteller übertroffen. Ich weiß auch nicht, inwiefern das Sprechen mit einer Kinderstimme anspruchsvoll ist, es wirkte aber soweit ganz überzeugend. Zumindest in der deutschen Synchro...

Letzten Endes schafft es "Princess Aurora" nicht, durch irgendeinen Aspekt sich von anderen Thrillern abzuheben. Das Gesamtgefüge ist auch dezent unharmonisch, was vor allem an dem vermeintlichen Stützpfeiler Morde liegt. Diese wirken zu gewollt kreativ und poppig, ohne ihr Ziel wirklich zu erreichen. Obendrein wird dadurch die Story höhepunktsarm. Trotzdem kann man sich den Film gut ansehen, das Ende entschädigt immerhin für einige Mängel.

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